Freeden Ultramarathon 45 km

Östlich von Bad Iburg

Hermannsweg

Der Parkplatz Freeden mit dem nahen Wassertretbecken ist Ausgangspunkt und Ziel dieses Laufes. Navi: (nächstes Haus) Hagenberg 31, Bad Iburg. Start/Ziel: Gullydeckel auf der Einfahrt zum Parkplatz. Ab hier folgen wir dem Hermannsweg 5,0 Kilometer in östlicher Richtung, zunächst ordentlich ansteigend zum kleinen Freeden (ohne Gipfelkreuz), den wir nach 1,3 Kilometern erreichen. Den großen Freeden, den man schon voraus erahnen kann, lassen wir links liegen. Weiter auf dem H-Weg meist am Waldrand entlang.

Am Südrand des Teutoburger Waldes
Unterwegs im Sentruper Berg
nach langem Anstieg: Km 5,0 Streckenabzweig, links abwärts
hier den H-Weg verlassen und links abbiegen
Weiter Richtung Quelle und Jahnholzplatz
Dütequelle
Links ab der Null und dem X 25 bergauf folgen
Diese Karussellplatzhütte steht am Jahnholzplatz

Nach einer Bachquerung folgt nun ein sehr langer Anstieg. Oben angekommen biegt der H-Weg rechts ab, hier folgen wir dem X25 links hinab. An der großen Kreuzung geradeaus zur Dütequelle, ein unscheinbarer Tümpel mit Abflussrohr. Weiter zum Jahnholzplatz. Hier nun links der 0 = Null folgen. Könnte nass werden. Der Null weiter folgen.

der Null folgen

Bald kommen wir an einem einsam gelegenen Haus vorbei. Achtung! 250 Meter später den breiten Weg verlassen und rechts in den Wald abbiegen. Wenig später, nach einer Matschstelle (Bild unten) rechts dem Ahornweg querwaldein folgen.

Herrliche Pfade

Schmale Single Trails und links weiter auf einer breiten Forststraße. Die Null biegt später rechts ab, wir halten uns geradeaus und hinab. In weitergezogenen Kehren geht es bergab. Zum Wasserhochbehälter.

Wasserwerk, gleich links ab

Am Wasserwerk NICHT Richtung Bad Iburg, sondern links zum Parkplatz Freeden 1,0 Km. Die 11,25 km lange Runde wird viermal gelaufen.

Nasses Dreieck

4 Runden in Form einer 8 auf dem Bevergerner Pättken und dem Hermannsweg

Streckenverlauf gesamt 11 km Rückweg über Hermannsweg
Westliche Schleife der Acht 6,25 km

Erste Schleife: Vom Parkplatz an der Millionenbrücke geht es über die Querungshilfe, dann auf der rechten Seite über die Brücke. Danach rechts hinunter zum Kanal. Unten scharf (fast 180°) rechts ab und unter der Brücke durch am Kanal entlang (wie bei den Sixdays).

Über die Brücke, den Pfad hinab zum Kanal und unter der Brücke durch
Bevergerner Steg

Wir folgen dem Wanderweg Bevergerner Pättken. Neben der Gaststätte „Am nassen Dreieck“ gibt es einen Verkaufsstand für Snacks und Getränke. Maske und Geld nicht vergessen! Übrigens, hier treffen der Mittellandkanal und der Dortmund-Ems-Kanal zusammen.

Über die historische Kanalbrücke „Bevegerner Steg“ geht es zur Schleusenanlage. Dem Bevergerner Pättken auch zum Aussichtspunkt in die Schleusenkammer folgen. Am schwarzen Poller anschlagen! Mit etwas Glück ist der Wasserstand in der Schleusenkammer in jeder Runde anders. Drei Stufen hinunter und links zur Allee und ins Dorf.

Blick in die Schleusenkammer
Bevergern nahe Eiscafé

Kurz nach diesem See erreicht man den Stadtgraben. Wer hungrig ist und Geld sowie Maske dabei hat, kann einen Umweg zum Eiscafé machen. Dies liegt nur 100 Meter von der Strecke entfernt.

Stadtgraben

Am Stadtgraben bis zum Turm der Windmühle, dann rechts über einen Pfad zum Kanal zur Schleuse. Hier nun den Wanderweg verlassen, links halten und dem Radweg rund 400 Meter folgen. Der Weg trägt nun das H für Hermannsweg, dieser führt uns zum Huckberg, dem Beginn des Teutoburger Waldes.

Anstieg zum Huckberg
Pausenbank

Dem H nun über den Huckberg folgen. Ein Ausblick ist Belohnung für die Mühen. Über die Millionenbrücke und die Querungshilfen gelangen wir nach etwa 6,25 Km zurück zum Parkplatz.

Kurz vor dem Parkplatz
Östliche Schleife der Acht 4,75 km (Rückweg A von Schöne Aussicht = Hermannsweg)

Zweite Schleife: Nun folgen wir der Beschilderung „Hochkreuz“ und dem hier beginnenden Wanderweg 9.

hier rechts abbiegen Richtung Hochkreuz (Hinweisschild), Weg 9
Am Hochkreuz vorbei und
die Aussicht auf das Kanaldreieck genießen und
hier leicht bergab weiter auf dem trailigen Wanderweg 9
Auf geht’s!

Auf Trails geht es auf und ab durch den Wald. Nach einigen Metern auf der Straße ist bereits die Bushaltestelle „Schöne Aussicht“ zu sehen. Hier geht es über 256 (flache) Stufen hinauf zum Aussichtspunkt.

Schöne Aussicht mit Erläuterungen

Nach Anschlag an der Infotafel und einem Blick über Riesenbeck ins Münsterland diesen Ort weiter aufwärts über die linke Treppenanlage verlassen. Nun dem gut gekennzeichneten Hermannsweg zur offenen Waldkapelle / Christus am Kreuz.

Waldkapelle /ACHTUNG hier: Streckentrennung A B C D
Hier sind die 4 Strecken gut zu sehen, von links nach rechts A B C D

Ab hier gibt es 4 Wege. In Runde 1 folgen wir dem linken Weg (A), dem Hermannsweg weiter (auch weiter Weg 9). Erst auf der Höhe dann bergab zum Parkplatz. Diese Runde ist 4,75 Km lang; in Summe sind es nun 11 Km. Nach 4 Runden hat man rund 43,8 Km auf dem Tacho. Sowie etwa 760 Höhenmeter.

Die Traks der Strecke A:

Garmin

Komoot_Strecke_A

Steinbruchrunde C (komplette Runde):

Strecke_C_komplett_Komoot

Strecke_C_komplett_Garmin

Klosterrunde D (komplette Runde):

Strecke_D_komplett_Komoot

Strecke_D_komplett_Garmin

Rückweg B (ab Waldkapelle) Streckenlänge Runde B = 11 Kilometer. An der Waldkapelle 15 Meter rechts und dann links dem parallel zum Hermannsweg verlaufenden breiten Forstweg bergab folgen. Erst Forstweg, später Straße „Am Steinbruch“ zum Parkplatz. Marathonläufer nutzen die Wege A + B je zweimal. Reihenfolge beliebig.

Rückweg B über Straßenverlängerung „Am Steinbruch“

Rückwege C + D sind nur für die Ultraläufer. Marathonläufer absolvieren Rückwege A + B je zweimal!

Rückweg C Steinbruchtrail (ab Waldkapelle) Streckenlänge Runde C = 11,8 Kilometer.

Rückweg C über Trail am Steinbruch 2,70 km

Von der Waldkapelle nun die 3. Möglichkeit wählen, einen unbezeichneten Pfad rechts von der Strecke B. Am Schild „Naturschutzgebiet“ dem Pfad folgen. Bald läuft man an einem Warnschild vorbei und nun trailig am Rande des Steinbruchs entlang.

Rechts Runde C – ins Naturschutzgebiet (links Runde B)
Hier bist du richtig! Wir bleiben rechts vom Steinbruch

Achtung! Vorsicht! Steine, Baumwurzeln und zwei kleine Rampen (abwärts) geben diesem Weg einen besonderen Charakter! Dann weiter unten (Querpfad) ganz scharf links (fast 180°) einem schmalen Pfad folgen. Dann links ab über die Absperrung klettern (kann man aber auch umlaufen). Nach etwa 270 Metern rechts ab, am Teich vorbei zur bekannten Forststraße, hier wieder rechts zum Parkplatz.

Verwunschener Teich

Rückweg D mit Umrundung Kloster Gravenhorst (ab Waldkapelle) Streckenlänge Runde D = 14,0 km. An der Waldkapelle nun fast geradeaus die 4. Möglichkeit wählen, leicht bergauf. 3 Absperrungs-Pfosten passieren, den linken Weg nehmen. Nun bergab dem kaum markierten Weg 10 folgen. Erst durch Wald, danach am Feldrand entlang. Kleinen Pfad rechts 10 in den Wald nutzen. Geradeaus an Häusern vorbei, nach der Autobahn sofort links und nach 140 Metern rechts Richtung Kloster.

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Rückweg D über Kloster Gravenhorst 5,30 Km
Einstieg Strecke D – Hier links halten
Kloster Gravenhorst
Alter Schwede
Klosterallee-Brücke

Vorbei am Teich („See Gravenhorst“), Klostermühle, links ab an den Parkplätzen vorbei zu einem Findling, der in der Eiszeit aus Schweden importiert wurde! Geradeaus in den Wald, sofort links und nach 120 Metern wieder links über die Holzbrücke zurück in den Klostergarten. Ein Labyrinth lädt ein zum Verirren. Wer also Zeit und Lust hat, darf sich hier gerne versuchen, die Zeit läuft allerdings weiter.

Hereinspaziert!

Nun zurück unter der A30 hindurch, bald rechts halten, dem Wanderweg „t“ durch den Wald folgen. Nur kurz der Straße folgen, kurz nach dem Haus links in einen Wiesenweg einbiegen. Bald erreichen wir den Pfad, den wir aus Runde C kennen. Wie dort beschrieben zum Parkplatz.

4. Runde mit Hexenhöhle – für alle, sowohl Marathon als auch Ultra

Runde 4 – nun über Bevergerner Pättken zur Hexenhöhle

GPS Link Strecke Hexenhöhle:

Garmin_Hexe

Komoot_Hexe

In Runde 4 folgen wir dem Bevergerner Pättken und verlassen den Radweg etwa 100 Meter nach der Schleuse, vorsichtig über die Straße, hinab zum Altarm des Kanals und entlang der Baustellenstraße zum Huckberg. Aufwärts. Der Beschilderung zur Hexenhöhle folgen. Mit Taschenlampe vorsichtig 15 Meter durch die Höhle krabbeln, auf den Kopf aufpassen! Bitte auf andere Besucher Rücksicht nehmen. Am Höhlenausgang rechts halten und der Spur direkt sehr steil hinauf zum Kammweg folgen (30 Meter). Rechts der bekannten Strecke folgen. Hinweis: Wer Platzangst hat, kann die Höhle umgehen.

Eingang zur Hexenhöhle

Die Strecke über die Hexenhöhle ist 200 Meter kürzer

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Mad Fox Russland 3.2.2019

6 Deutsche beim Mad Fox Ultra Trail über 70 Kilometer am Start

Anreise nach Moskau

Unsere Truppe: Aschu, der vegane Professor – Gerno, der organisatorische Bahnweise – Harald, das sächselnde Geschichtswunder – Reinhold, der Humorist – Joe, der durstige Weltenläufer.

Noch fast eine Stunde bis zum Abflug um 11:20 Uhr. Um 10:45 Uhr gibt es die Information, dass sich der Abflug auf Grund der Wetterlage auf 11:45 Uhr verzögert. Draußen fallen bei minus 1 Grad dicke Schneeflocken vom Himmel. Ein Flugzeug wird enteist. Hoffentlich funktioniert alles. Um 11:15 Uhr gibt es eine neue Durchsage: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Passagiere Flug 1444 nach Moskau. Zunächst die schlechte. Der Flug wurde annulliert. Die Gute. Sie werden umgebucht auf Flug 1446, Abflug 12:20 Uhr.“ Anstehen für eine neue Bordkarte. Reinhold taucht auf. Er hat regulär für diesen Flug gebucht. Wir folgen ihm zu Gate B54. Hier wird es etwas später, aber dann läuft es reibungslos. Der Flieger ist nur zu 40 Prozent gefüllt, wir haben nun alle Fensterplätze. Gegen 18 Uhr (Ortszeit + 2 Stunden) landen wir in Moskau. Einreise problemlos, auch die Koffer sind schnell da. Neben den Kofferbändern sind gleich die Fahrkartenautomaten für den Flughafenshuttle. Für 950 Rubel (13 €) kaufe ich ein 4er Ticket. Der Zug ist so gut wie neu und erreicht nach 45 Minuten Moskau. Die Metro Nr. 5 bringt uns zum Hotel

Metrostation – unsere U-Bahn-Stationen sehen anders aus!

Unser Hotel liegt verkehrsgünstig, dank Gernos Planungen, an der Bahnstation Jaroslawl, wo übermorgen unser Zug nach Rostow abfährt. Allerdings gibt es hier gleich drei Stationen und auch unser Hotel „Retro“ sein. Abendessen. Es gibt im Hotel ein Restaurant. Dort sitzen nur 2 Gruppen an den Tischen. Wir bestellen Pivo und auch Essen. Der Kellner rafft nicht, dass wir alle Hunger haben. Er bringt ein Essen, dafür 7 Biere. Also bestellen wir 5mal Spaghetti Bolognese nach. Ein echt russisches Nationalgericht?! Na denn, das Bier schmeckt. Dann beginnt das Drama, es gibt eine Charaoke Musikbox und zwei, doch bereits sehr angeheiterte, Russen geben ihre Künste zum Besten. Es ist laut und einfach nur grausam schlecht. Dafür hört der eine auch gar nicht mehr auf. Irgendwann ziehen wir den Stecker der Box. Nach den Spaghettis noch ein zweites Bier. Der Russe möchte mit uns ins Gespräch kommen. Wir aber nicht mit ihm. das merkt er aber nicht mehr. Gute Nacht!

Moskau – Rostow

Nach einem Tag in Moskau sind wir pünktlich um 7:15 sind wir am Zug und an unserem Waggon Nr. 8. Dort hat gerade das Mädel von der Bahn die ersten Gäste nach Kontrolle von Fahrkarte und Ausweis einsteigen lassen. Einstieg nur nach Kontrolle der Fahrkarte!

Und dann kommen wir, 6 Gestalten aus Deutschland mit einer in Deutschland in unserer Schrift ausgestellten Fahrkarte. Wir hatten es geahnt, das gibt Ärger.  5 Minuten Verhandlung enden ergebnislos. Per Handy wird ein Kollege befragt. Ergebnis: wir müssen warten und Platz machen für die anderen Gäste. Eine ältere Kollegin kommt zur Hilfe. Dann dürfen wir doch einsteigen— nachdem wir unsere Pässe gezeigt haben. Geht doch. Wir fahren mit der Transsibirischen Eisenbahn, zumindest ein Stück Richtung St. Petersburg.

Nach 2,5 Stunden erreichen wir Rostow. Der Bahnsteig ist vereist aber nicht gestreut. Viele steigen hier aus und tasten sich vorsichtig die schiefe Ebene hinab vom Bahnsteig über die Gleise. Durch den nassen, tiefen Schnee geht es zum Bahnhofsvorplatz wo die Busse und die Taxen warten. Der Taxifahrer will uns nicht befördern, da die Strecke zu kurz ist. Also nehmen wir unsere 7sachen und stapfen durch den Schnee. Joe schultert seine Tasche, sieht mir zu wie ich meinen Koffer schleppe. Er schimpft.: „Wer kommt schon auf die Idee im Winter mit einem Rollkoffer nach Sibirien zu reisen?“ Im Hotel klappt das alles sehr gut, wir haben sogar WLAN! 

Während des Fluges hatten wir erfahren, dass der Lauf nicht über den See führen wird, da das Eis nicht sicher sei. Wir waren sehr enttäuscht! Gerno kommt zurück von einem kurzen Ausflug zum See. Seine Schuhe sind nass, er und Harald sind beim Eistest eingebrochen. Vielleicht doch ganz gut, dass wir den Umweg um den See machen werden. Der Tag endet mit den Vorbereitungen. Rucksack und Dropbag und eine Tasche fürs Ziel. Macht das Sinn? Mensch ! Was ist der Rucksack schwer, etwa 3,5 Kilo. Noch einmal durchplanen, was ist über? 

Am Messestand von CEP, unserem Sponsor

Dann 17 Uhr. Zeit für die Pastaparty und das Briefing. Per Taxi die 7 km zum Start und Ziel, wo auch die Unterlagen ausgehändigt werden. Für 200 Rubel = 2,60 € für 3 Personen, günstig. Neben der Startnummer und dem üblichen Klimbim gibt es eine Thermosflasche und eine Finisher Weste. Am CEP-Stand gibt es ein Foto für den Sponsor.

3.2.2019  Mad Fox

Der Tag. Um 7 Uhr fahren uns 2 bestellte Taxen zum Start. Letzte Vorbereitungen und Abgabe der Kleidersäcke für Km 42 und fürs Ziel. Hinter einem Vorhang gibt es Umkleidemöglichkeiten für sie und ihn. Schnell sammeln sich hier die Deutschen. Es wird schon Deutsches Haus genannt. Harald empfiehlt, die Yaktraks anzuziehen. Ausziehen geht später schnell, anziehen wird immer schwierig. Ok, ich folge seinem Rat, kenne ich doch Vorteile von der BC. Mathias und Dana, Gerno Freunde, sind auch da.

russischer Engel

Dann ist da noch ein Engel, auch ein Foto wert. Abgabe der Kleiderbeutel. Für den VP an km 44 steht ein LKW bereit. Hier erfolgt auch die Kontrolle unserer Pflichtausrüstung, Rettungsfolie, Wärmesalbe, Taschenmesser, lange Unterhosen, ein Mobiles Telefon mit der Notrufnummer des Veranstalters und ganz wichtig, ob alle Utensilien des Teilnehmers mit der Startnummer beschriftet sind. So wollen Sie denen auf die Spur kommen, die ihren Müll, wie leere Powergeltüten in die Natur werfen. Wir antworten auf alle Fragen immer schön mit „Da“. Meine Unterhose will niemand sehen, Glück gehabt! Wir bekommen das Kreuz auf die Startnummer. Kontrolle erfolgreich. Etwa 12 Minuten vor dem Start stellen wir uns in die Kälte und hinten ins Feld. Akklimatisierung bei minus 6 Grad, kaum Wind. 

Noch sind wir in guter Stimmung!

Der Organisator wünscht den deutschen Läufern auf English alles Gute. „Es gibt sehr viel, ungewöhnlich viel Schnee, es wird hart wie nie. Es geht nicht über das Eis, sondern auf der Alternativstrecke um den See herum. Seid ihr bereit, seid ihr wirklich so gut trainiert?“ Wir antworten, dass wir es schaffen werden, wobei ich ein schon mulmiges Gefühl habe. Noch zwei Minuten. 

Startfeuerwerk

Der Startschuss um 8 Uhr wird begleitet von einem Feuerwerk. Rechts und links winken uns die Engel zu, auf geht’s, ich habe ein gutes Gefühl, das Abenteuer beginnt, nach Wochen der Vorbereitungen. Wir laufen 500 Meter auf einen Fahrweg, danach biegen wir rechts ab in einen Weg in Nichts. Es wird einspurig. Anstehen! Wir sind weit hinten im Feld und verlieren hier gefühlt um die 10 Minuten.

Läuferschlange – Polonaise im Schnee

Der Weg ist ein Pfad, querfeldein durch die Pampa. Ein Scooter hatte die Strecke etwas platt gefahren, so dass die Seitenränder etwa 30 bis 40 Zentimeter hoch sind. Auf dem Pfad haben die Vorläufer den Schnee platt getreten und pulverisiert. Etwa 10, stellenweise 20 Zentimeter tiefer Pulverschnee, etwa 5 Grad kalt, umspielt meine Knöchel. Alter Schwede! Schnell sind die Schuhe und die Beine bis zur Wade weiß. Das kann ja nicht lange so weiter gehen, denke ich. Man kommt kaum vorwärts. Die Läufer marschieren im Gänsemarsch und wenn wirklich mal einer, warum auch immer, überholt, dannreiht er sich 10 Meter weiter vorne in die nächste Schlange ein. Das dauert nun gefühlt schon 20 Minuten. Der Schnee taut an Schuhen und Beinen etwas auf und friert dann in eisigen Klumpen wieder an. Da vorne ist ein Dorf, nun hat das Marschieren hoffentlich ein Ende. Wir laufen 50 Meter Fahrweg, dann um eine Kirche, schon ist das Dorf zu Ende und nun beginnt der Schneefahrt aufs Neue. Wieder bilden sich lange Schlangen und man sieht die marschieren, die bereits etwa 800 m voraus stapfen. Immer wieder hoffe ich, dass nun bald eine Straße kommt auf der wir laufen können. Da vorne ist ein Wald, dort ist sicherlich das Ende der Querfeldeinpassage. Es kann doch nicht sein, dass sich das länger als 3 Kilometer hinzieht. Wie soll ich denn das Zeitlimit schaffen? 

Das Wäldchen lassen wir fein links liegen und quälen uns weiter durch den Tiefschnee. Ich habe keinen Bock mehr. So ein Schei… denke ich. Ich kann nicht auf die Uhr sehen, die diese ist unter den Ärmeln meiner Jacke und den Handschuhen steckt. Aber es ist sicherlich bereits 1 Stunde vergangen seit uns der Tiefschnee am Wickel hat. Es taucht eine Hütte im Wald auf, kurz darauf kommt der erste Kontrollpunkt. Hier stehen Leute, die anfeuern und eine Helferteam. Die Straße ist nur 25 Meter entfernt. Wir biegen links ab und lassen die Straße rechts liegen. Nur 20 Meter neben der Straße toben wir nun durch den Wald. Der Tiefschneepfad ist nun ganz schmal, da hier niemand mit dem Scooter den Weg geebnet hat. Nur die vorauslatschenden Leute haben die Spur geschaffen. Es geht nun über umgestürzte Bäume und über einen Bach. An den schlimmsten Stellen stehen Fotografen und lichten uns arme Schweine ab. 

Hier wartet der Fotograf

Wir kommen aus dem Wald nun laufen wir wieder durch die Tundra/Taiga. Es geht etwas hügelig weiter. an einer Senke muss ich mich am folgenden Aufstieg abstürzen und meine Hand greift ins Leere. Klasse! Meine ganze rechte Seite ist nun weiß. Schnell weiter und den Schnee abklopfen sonst wird es nass. Meine Zehen Sind bereits ganz taub und fast gefühllos von der Kälte und der Nässe. Es geht weiter. Nun habe ich hinter mir ein Pärchen mit einem Husky. Der Hund tritt mir ab und zu in die Hacken oder läuft neben mir in der so engen Spur. Gerne möchte der Hund vorbei. Ich mache mich breit. Nix da! Du kommst nicht vorbei. Jeder Schritt ist anders, jeder Schritt muss ausbalanciert werden. Kein gerader Schritt, mal wegknicken nach rechts oder links, oder abrutschen in ein Loch, oder stolpern über einen festgefrorenen Grasbüschel, der leer aus dem Sumpf ragt.

Schaut man einen Augenblick zur Seite oder auf den nun vor uns auftauchenden Kirchturm, verhaspelt man sich und benötigt 5 Meter bis man wieder im Gleichgewicht ist. Ich denke an die BC, wo es ja auch Beachvolleyball gibt. Aber nur mal 500 Meter. Die BC ist gegen dies hier ein Kindergeburtstag. Ich wusste, dass es ein Abenteuer wird, ein Laufabenteuer. Es wird wohl eher ein Coupertest. Der Kirchturm kommt kaum näher, wir laufen noch eine Schleife weg von dem Dorf, um dann doch dorthin zu laufen. Endlich, eine tiefe, feste Spur von einem Fahrzeug. Gelegenheit, mich und die Schuhe von den Eisklumpen zu befreien. Nun kann ich auch endlich etwas trinken und vertilge meine Käsestulle. Ich bewege die Zehen, um sie in der Nässe zu spüren. Die drei kleinen Zehen spüre ich, die anderen eher nicht. Vorbei an einem Teich, wo sich die Männer zum Eisfischen verabredet haben, geht es nun auf einer kleinen Straße weiter. Ich laufe und spüre wie viele Körner dieses Schneetreten gekostet hat. Ich warte noch etwas, denn Joe ist noch hinter mir, sonst sehe ich niemanden mehr. 

Nach zwei Minuten muss ich weiter, sonst friere ich hier fest. Und ich muss Anschluss herstellen, damit ich nicht alleine und ohne Track durch diese Botanik schleichen muss. Ich schließe im Ort auf zu Veronika, die sehr gut Englisch spricht. Sie nennt mir Zeit und Strecke. 11:11 Uhr, also 3:11 Stunden bin ich unterwegs. Die Strecke? 14 Kilometer, sagt sie. Ich bin fassungslos. „Great Shock!“ sagt sie, als sie meinen Gesichtsausdruck sieht. Ja, das ist wirklich ein Schock. Nun muss ich aber viel laufen, damit ich diese Verspätung wieder reinhole. Wenig später gibt Veronika auf, sie hat Schmerzen in der Seite. Ob sie gestürzt ist? Sie steigt in ein Auto, dass gerade zwei andere Läufer aufnimmt. Tschüß! Ich schließe auf zu einem russischen Läufer. Er kann leidlich Englisch und erzählt, dass er irgendwo bei BMW arbeitet. Er meint, dass das Zeitlimit von 20 Uhr wohl nur bei normalen Bedingungen gilt. Heute gibt es sicher eine Verlängerung. Das höre ich gerne. Meine Zehen werden wieder warm, zwar feucht aber warm. Das fühlt sich nun schon wieder besser an. Ich trinke ein zweites Fläschchen, ich weiß, dass das bislang viel zu wenig war. Für mein Laufen belohne ich mit Vampiren von Haribo. Die Straße ist vereist, es ist herrlich, mit den Yaktracks so guten Grip zu haben. Ich hoffe es geht so weiter. 

verfallene Kirche

Ein Abzweig zu einer Siedlung, danach wird die Straße schneeig, weil kaum befahren. Sie endet in einem Feldweg. Nach 200 Metern taucht der 2. Kontrollpunkt auf. Hier stehen 10 Leute rum. Wo kommen sie her? Gerno ist auch dabei. „Wir sind raus, Cut off gerissen,“ erläutert er mir. Bin ich enttäuscht oder ärgerlich? Es gibt Tee und Wasser, ich lange zu. „Wie geht es weiter,“ frage ich Gerno. Er weiß, dass man weiter laufen kann. Auf eigene Gefahr, denn wenn man zu spät ist, wird der VP bei Km 44 schon abgebaut sein. Und dann? Ich frage nach der Streckenbeschaffenheit. „Hier beginnt wieder der Tiefschnee,“ sagt er. „Genau wie am Anfang!“

Hier ist Schluss – Cutoff-Zeit überschritten

Da ist für mich alles klar, ich beuge mich dem Cut off, bin nicht enttäuscht, eher froh, dass diese Quälerei ein Ende hat. Wir versuchen noch mit vereinten Kräften den Transporter des VPs aus dem Schnee zu schieben, ohne Chance. Da muss erst die Schaufel oder schweres Gerät her. Wir entscheiden uns, nicht den Shuttle Bus zu nehmen, sondern zurück zu laufen. Nicht durch den Tiefschnee sondern auf der Straße. Dann werten wir das heute als langen Trainingslauf. Kaum sind wir unterwegs, kommt uns Joe entgegen. Er schließt sich uns an. Laufend und wandernd machen wir uns auf den Weg zurück. Im Ort müssen wir den Streckenposten irgendwie erläutern, das aus dem Rennen sind. Unsere Nummern werden erfasst, dann dürfen wir weiter. Joe kauft im Laden an der Stecke noch schnell Getränke-Nachschub ein. 

am Rückweg

Wir laufen die Straße entlang und beobachten die 30 k Läufer im Tiefschnee. Der Fotograf im Wald sieht uns, winkt und macht ein Foto von uns Luschen. Am Checkpoint 1 werden wir nochmals notiert, bevor wir weiter dürfen. Gefehlt hätte nur noch eine Passkontrolle, denke ich. Es folgen 6 unangenehme Kilometer an der Hauptstraße entlang. Es gibt kein Sonntagsfahrverbot für LKW, und keinen Radweg. Die Salzwassergischt erfrischt immer wieder und die Feinstaubbelastung ist fein hoch. Irgendwann sind wir am Ziel. 

Die Uhr zeigt 7 Stunden und 37 Kilometer. Ich bin so platt wie letzte Woche nach 60 Kilometern. Gerno meldet uns beim Veranstalter ab. Nochmals werden unsere Startnummern erfasst. Alles klar. Gerno gelingt es, den Veranstalter zur Überreichung einer k 30 Medaille zu überreden, schließlich seien wir ja 37 km gelaufen. Die Medaille ist ein echter Hingucker. Was meint Gerno abschließend: „wir werden nun härter trainieren und dann kommen wir nächstes Jahr wieder und finishen!“ ich fasse es nicht. Bei solchen Bedingungen hilft bei mir kein Training, um diesen Lauf zu finishen. Was wohl unsere Kollegen machen? Joe, Gerno und ich gehen zum nahen Hotelrestaurant. Ein Bier und eine heiße Suppe tun gut. Später zurück im Zielbereich finden wir unsere Drop Bags von km 44 und fahren per Taxi zum Hotel. Unser Taxifahrer gibt alles. Überholen trotz Gegenverkehr, Überholen in der Ausfahrt, mit 80 Sachen durch den Ort trotz Fußgängern am Straßenrand. Alles geht gut. Duschen, Erholen, Abhängen und Warten auf die anderen. 

Um 19:40 Uhr erscheinen die anderen. Alle sind am Cut off gescheitert, bei Km 44 in 9:30 Stunden. Um 20:30 geht es zum Restaurant „Appetit“ in Rostow-Zentrum. Hier sitzen wir gut bei Bier und leckerem Essen. Es gibt viel zu erzählen. Trotz DNF war dies ein ganz besonderes, leider unlösbares Abenteuer.

DNF-Bier

Das Foto sieht aus wie das letzte Abendmahl von Michelangelo, nur die Beteiligten sind andere. Es folgen ein leckeres Essen und einige Geschichten von dem heute Erlebten. Die erste Biersorte ist bald ausverkauft. Nach dem dritten Bier, gegen 22:30 Uhr macht der Laden zu. Gerno plant schon die nächsten Abenteuer!

Die Ergebnisliste K70 zeigt, dass von rund 400 Läufern nur 39 das Ziel erreicht haben

Ladbergen Marathon

Ladbergen Marathon

5 Runden zu 8,6 Km:

8,6 Km Streckenplan

Start 1: Parkbucht an der Lengericher Straße. (Lengericher Str. 81, 49549 Ladbergen). Mo. – Fr., da die Parkplätze am Rathaus nicht zur Verfügung stehen.

Dem Wanderweg X 1648 Richtigung Ladbergen folgen. Dem Lönsweg bis zum Ende folgen. Achtung: Der Wanderweg X 1648 führt geradeaus, der Lönsweg biegt 90° rechts ab. Nun den roten Klebepfeilen folgen. Schillerstraße, Fußgängerbrücke, in den Friedenspark, rechts halten zum Rathaus.

Tracks ab Parkplatz Lengericher Straße:

Garmin

Komoot

Startpunkt 2: Parkplatz am Rathaus Ladbergen. (Ende Jahnstraße (Sackgasse), 49549 Ladbergen); Sa., So., und an Feiertagen!

Tracks ab Rathaus

Garmin_Rathaus

Komoot_Rathaus

Dem X 1648 nach Ladbergen folgen
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Für Jakobsweg-Pilgerer
Hier rechts ab dem Lönsweg weiter folgenrote Pfeile
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Detailplan Laufstrecke

Den Friedenspark umrunden (siehe Detailplan), über die Brücke links. Nun ist man auf dem Wanderweg. Links über die nächste Brücke und direkt rechts ab am Mühlenbach entlang. Dem Wanderweg X 20 nun 2,5 Kilometer folgen. Unter der B 475 durch und weiter durch zwei Waldgebiete. An der Eiche mit den zwei Bänken den X 20 verlassen und links abbiegen. Der Straße und den roten Pfeilen bis zum Ausgangspunkt folgen. Achtung bei der Querung der Lengericher Straße!

Nun rechtseitig des Baches laufen, nach 200 Metern über die nächste Brücke und dem Bach linksseitig X20 folgen
Dem Mühlenbach und dem X 20 folgen
Dem X20 durch Waldgebiete folgen
X20 verlassen und links ab auf Straße zurück zum Startort

Hermannsweg-Ultra

Hermannsweg-Ultra

Anstieg in Brochterbeck

Projekt. Der Hermannsweg von Rheine bis Lengerich als Ultramarathon über ca. 47 Kilometer. Der Hermannsweg beginnt in Rheine an Hauptbahnhof und führt kurz an der Ems entlang bis es durch Wälder und über Wiesenwege Richtung Bevergern geht. Die Bevergerner Aa folgen wir bis zum Dorf Bevergern. Hier gibt es nahe der Strecke ein Eiscafé. Vorbei an der Schleuse des Dortmund-Ems-Kanals erreichen wir den Einstieg zum Huckberg. Hier beginnt der Teutoburger Wald, dem wir ab jetzt folgen. Von der „Millionenbrücke“ haben wir einen Blick auf das „Nasse Dreieck“, hier treffen sich Dortmund-Ems-Kanal und Mittellandkanal. Es wird zunehmend hügeliger im Teuto, oberhalb von Riesenbeck genießen wir einen Blick von der „Schönen Aussicht“ ins Münsterland. Nach der B219 geht es hinauf zur Felsformation „Hockendes Weib“. Der Kiosk „Almhütte“ hat bei gutem Wetter geöffnet. Hinab nach Brochterbeck und wieder steil hinauf zur Waldkapelle. Nach 4 Kilometern ist Tecklenburg erreicht. Am Brunnen auf dem Marktplatz nahe dem Café Rabbel teilt sich der Hermannsweg. Der rechte Weg hinab ist unserer. Treppen folgen. Im Tal angekommen vorbei an den Königsseen Richtung Lengerich. Nach Unterqueren der A1 der letzte Anstieg hinauf zum Lengericher Berg. Von der Schutzhütte haben wir einen Blick auf Lengerich und bei guter Sicht erkennt man Münster am Horizont. Kurz vor Erreichen des Steinbruchs verlassen wir den Hermannsweg in südlicher Richtung und gelangen nach Lengerich und zum Bahnhof. Dies ist Teil 1 der Planung. Fortsetzung mit Etappen bis Bielefeld und bis Velmerstot sind möglich.

Bevergerner Aa

Die Anfahrt nach Rheine erfolgt mit der Bahn von Lengerich aus über Münster oder Osnabrück nach Rheine. Fahrzeit etwa eine Stunde. Oder in Eigenregie.

Links

Detlef Erasmus (Bad Münder) https://www.running-paule.de

Jürgen Haschen (Kassel) https://kassel42.webador.de

Michael Kiene (Northeim) https://www.michaelkiene.de/start/

Sylke Kuhn (Kassel) https://laufwerkkassel.jimdo.com

Günter Liegmann (Osnabrück) https://www.internationaler-osnabruecker-piesberg-ultra-marathon.de/

Bernd Neumann (Calden, Rheda-Wiedenbrück) https://www.marathonsammlerberndneumann.com

Jobst von Palombini (Bad Eilsen) https://jobst-von-palombini.webnode.com

Andreas Pluta (Lotte) https://lg-lottehalen.jimdofree.com

13.02. Winterexpedition

13.02. Winterexpedition

13.2.   Ahnatal-Marathon       42,2 km, 600 HöM           -10/-5/-8° sonnig

Bei der Anfahrt ist es sehr sonnig. Aber in Höhe von Warburg wird es diesig und nebelig. Die Temperatur geht von minus 8° auf minus 17° zurück. Mein Scheibenwischwasser ist eingefroren. Frontscheibe gesalzen! Alles keine guten Aussichten! Nach 10 Minuten kommt die Sonne wieder durch. Gut so!

Hier versteckt sich die Ahne unter Eis und Schnee
gegen die Kälte

Gegen 10:45 Uhr bin ich in Ahnatal (unweit Kassel). Auch hier liegen 25 – 30 Zentimeter Schnee. Ich parke am Fitnesszentrum auf dem geräumten Parkplatz so, dass das Auto schön in der Sonne steht, damit die Getränke nicht einfrieren.

Bernd Neumann gibt mir bei minus 10 Grand eine ganz kurze Einweisung, ich ziehe die Schneeketten (Yaktraxs) unter die Schuhe und schon bin ich bei bestem Winterwetter zu meinem kältesten Marathon unterwegs. Es sind 10 Runden zu 4,3 Kilometer zu laufen. Die erste Runde dient der Orientierung. Eine Runde um das Fitnesszentrum, entlang der Straße, links ab in den Wiesenweg. Ab hier ist der Schnee holperig und löcherig, da dieser Weg auch von Pferden genutzt wird. Es folgt eine Passage am Bach entlang bis zur Bahnunterführung. Hier links halten in den (Rück-)Weg, der im Schatten liegt und kaum begangen wird. Kein Wunder, hier ist es gefühlt 5 Grad kälter als auf dem sonnigen Hinweg und der Wind kommt von vorne. Minus 15°, gefühlt! Alter Schwede! An der Brücke über die Gleise vorbei und schon kommt das Fitnesszentrum in Sicht.

Kaiserwetter

Nun erst einmal Pause. Denn ich bin zu warm angezogen. Also ziehe ich ein lang-ärmeliges Funktionsshirt aus. Nächste Runde. Da ich ja erst um 11 Uhr gestartet bin, sind heute bereits viele Spaziergänger unterwegs. Mit Kind und Schlitten, mit Hund, mit Pferd oder auf Langlaufski. Das Ausweichen durch den Tiefschnee ist anstrengend. Und ohne meine Yaktraxs wäre ich deutlich langsamer unterwegs. 

In der dritten Runde sehe ich das Vogelhäuschen mit Schneehaube. Ich traue meinen Augen nicht. Warum? Weil es die Nummer 42 trägt. Ein Nistkasten für Marathonvögel! 

In Runde 6 überhole ich Gerd Junker, der bereits in die letzte Runde geht. Er berichtet von minus 18 Grad heute Früh um 8 Uhr, als er startete. „Uwe, das geht alles! War gar nicht so schlimm, außer im Gesicht. Nach 3 Runden wurde es bereits besser“, berichtet er. So ganz kann ich ihm nicht glauben. Aktuell sind es noch 5 Grad minus.

Hinterm Horizont geht’s weiter…

Runde 7: Die Reiterin auf dem Hügel hat ein Fotoshooting mit ihrem Freund, der im Schnee kniend Bilder macht. Ich bekomme mein Handy nicht so schnell aufnahmebereit und rufe ihr zu, dass sie nochmals dort lang galoppieren soll, damit ich auch ein Foto machen kann. Sie lacht, dreht um und galoppiert los. Es macht Pferd und Reiterin sichtlich Spaß. Das Foto ist im Kasten. „Danke sehr!“ „Gern geschehen!“ rufen wir uns zu, dann muss ich zurück auf die Strecke.

Runde 8: Eine Familie mit 10 Hunden (keine Huskys) und einem Schlitten kommen mir entgegen. 5 Hunde sind vor den Schlitten gespannt und zerren an den Gurten. Kaum bin ich vorbei, schon geht die Petersburger Schlittenfahrt ab, und wie! Hunde und Kinder haben sichtlich ihren Spaß! 

Runde 9: Es wird bereits spürbar kälter, die Sonne verliert schnell an Höhe und geht schon Richtung Horizont. Meine Hände sind eisig.

Runde 10: Diese gehe ich flott an, wegen der Hände und da das Auto bereits im Schatten steht. Nicht, dass mir die Getränke einfrieren. Die Kälte nimmt nun schnell weiter zu. Ohne Sonne, brrh! Endlich, fertig, 10 anstrengende Runden sind fertig; die Uhr zeigt 5:57:57 Stunden. Mein kältester Marathon ist geschafft und ich bin um eine Erfahrung reicher. Als ich losfahre, zeigt das Thermometer bereits minus 8°! Allerdings ist das Scheibenwischwasser nun aufgetaut und mit Durchblick geht’s nach Hause.

21.02 Winterlauf-Cup

Urkunde und 200 g Medaille

Schinder-Alex richtet eigentlich im Sommer den Schinder-Trail Grauer Kopf über 66,7 km aus. Termin 2021: Am 10. Juli. Da ja aktuell keine Veranstaltungen durchgeführt werden dürfen, hat er besondere Ideen, um die Laufgemeinschaft in Bewegung zu halten. Eine davon ist die Herausforderung „Schinder-Trail Winterlauf-Cup“ über verschieden Distanzen. Ich habe mich zur härtesten Version „Virtueller Winterwolf“ mit Strecken über 25, 40, 55 und 67 Kilometer angemeldet. Die Leistungen müssen innerhalb von 6 Wochenenden vom 9.1 – 14.2. erbracht werden. Die 25 und 40 Kilometerstrecken fallen bei meinen Marathonläufen nebenbei ab. Nicht so die 55 Kilometer. Am 23.1. laufe ich bei Bernd Neumann den Rhedaer Forst Marathon. Er staunt nicht schlecht, als ich nach dem Marathon weiterlaufe. 13 Kilometer hänge ich an wobei ich dabei die weitere Umgebung erkunde. Nun weiß ich auch wo sich die Fleischfabrik von Tönnies befindet.

Es fehlen nur noch die 67 Kilometer. Die schiebe ich vor mir her. Am 6.2. möchte ich nach dem Emsquellenmarathon nur schnell nach Hause, da ein Wintereinbruch bevorsteht. Danach liegen überall 30 Zentimeter Schnee. Schlechte Bedingungen für einen Ultra. Alex ist einsichtig und gewährt eine Nachfrist von einer Woche. Bei Günter Liegmann steht der Hollage Berg Marathon an. Dort laufe ich nicht 7 sondern 8 Runden, macht 50 Kilometer. Danach bleibt noch Zeit für 3 Kilometer, bevor ich nach Hause zu einer Überraschung muss. Die Kinder schenken mir nachmittags zum Renteneintritt eine „Rentnerbank Finisher 2021“. Dann muss ich abends unbedingt noch einmal weiter, die fehlenden 14 Kilometer abspulen. Als ich später die Wertung im Sack habe und zurück bin, gibt’s eine weitere Überraschung. Die Kinder sind noch da und 10 Minuten später trifft die (auch für mich) Pizzalieferung ein. Danke! Diesen Winterwolf werde ich nicht vergessen!

Eco Trail de Paris 17.3.2018

Das Ziel

17.3.2018      Trappes – Paris      Eco-Trail Paris      80 km,  1.600 HöM             

3 – 1° Schneetreiben         sehr tiefes Geläuf!!!                                 

Mon Dieu, Junge, Junge

Bustranfer

8:58 Uhr treffe ich Ulrich und gemeinsam geht’s nach Gare Monteparnass. Wir treffen Marion, Jochen und Gerno, die auch den richtigen Zug suchen. Ab hier fährt die Regionalzug Linie N bis Saint Quentin en Yvelines. Hier umsteigen in den Bus, so die Ausschreibung Gar nicht so einfach. Der in der Ausschreibung genannte Zug 9:35 Uhr ist noch nicht da, dafür steht hier ein Anderer, Abfahrt 9:14 Uhr. Wir steigen ein. Wollen früh am Start sein. Dennoch sind wir nicht sicher, ob wir richtig sind. Irgendwann steigen alle Restgäste aus. Wir auch. Wir latschen hinterher und finden die Busse. Auch im Bus haben wir unseren Spaß, noch wissen wir nicht, was uns heute noch so alles erwartet. Wir sind bereits um 10:15 Uhr im Startbereich. Viel zu früh! Es sind noch 2 Stunden bis zum Start und das Wetter hält was es verspricht: 2° und Nieselregen. Birgit und Norbert Fender gesellen sich zu uns. Wir frieren. Bald sind wir 10 Deutsche im Zelt. Wir nennen es „Deutsches Haus“! 

Auf dem Weg zum Start sehe ich mir nochmals die Cut Off Zeiten an:

Bereiche + Versorgung         Km         Horraires / Zeitlimit
Ile de Loisirs SQY 0 12h30
Buc 22 15h45
Château St-Philippe 45 19h30
Chaville 55 21h30
Entrée Parc St-Cloud 63 23h00
St-Cloud 67 23h30
Paris 78 01h00
Cut Off
Die Strecke steht unter Wasser

Dann der Start. Erst über Wiesen, dann einfädeln auf der Laufstrecke am See entlang. Bald eine Stelle, wo der Weg unter Wasser steht und sich alles durch den kleinen Wald drängt. Noch haben alle Angst vor nassen Füßen. Das wird sich ändern!

Immer heftiger wird die Matsche durch ich laufen darf. In den tiefen Stellen sitzt immer ein Teufelchen tief unten im Modder und versucht meinen Schuh festzuhalten. Ich habe Glück, behalte meine Schuhe an, wenn auch manchmal nur knapp. Andere haben Pech und verlieren ihren Schuh an das Teufelchen, hüpfen einbeinig zurück und suchen ihren Schuh. Mon Dieu

Erster Verpflegungspunkt bei km 22, 2:46 Stunden sind vorbei, ich liege 44 Minuten vor dem Cut Off. Beruhigend. Dann wird es ernst. Das Schneetreiben wird heftiger und nun kommen die Steigungen und die Gefällpassagen. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Bergauf kriege ich die Krise, so schwer sind meine Beine, schon jetzt! Bergab kriege ich die 2. Krise, weil das so seifig und so steil ist, dass ich ständig befürchte zu stürzen. Ein Blick zur Uhr, 6 Stunden sind vorbei, ich bin fertig, die Beine wollen nicht mehr, der Kopf auch nicht. Mon Dieu!

Schwierige Bedingungen

Irgendwie bin ich nun Heiner Schütte dankbar, dass ich bei ihm beim Schloss-Marienburg-Marathon im Herbst das Matschetreten so fein üben konnte. Nach weiteren 4 Bergen kommt endlich bei km 45 der VP 2. Erst vorbei an einer Kirche, dann weiter bergauf zum Chateau. Der 2. Verpflegungspunkt. 6:40 Stunden zeigt die Uhr. Also noch 35 Minuten Luft zum Cut-Off. Ich bin so fertig! Etwas essen und trinken (meine Eisfinger suchen den Faltbecher, es gibt keine Einmalbecher) und schnell weiter! 12 Kilometer bis zum nächsten VP. 

Noch immer Schneetreiben. Dämmerung. Die Stirnlampe schraube ich mir an den Kopf. Ich schieße letzte Fotos, dann geht es durch den Schlossgarten hinein in den Wald. Im Licht meiner Stirnlampe kämpfe ich mich durch die Matschwege. Meist gehe ich, denn die tiefen Wasserstellen sind schlecht auszumachen. Umwege um diese tiefen Stellen bezahle ich mit Brombeerdornen an den Beinen und Geäst im Gesicht. Mon Dieu!

Etwas später, heftiges Gefälle. Irgendwie bleibe ich mit dem Schuh hängen und schlage bäuchlings in den Matsch, der Kopf nur 20 Zentimeter neben einem Baustamm. Das hätte auch schief gehen können. Weiter. Immer nur Modder. Die Kälte und die Anstrengungen ziehen mir die Kräfte aus den Beinen. 

Im folgenden Schlosswald ist es besonders schlimm. Immer mindesten 5 Zentimeter Matsch unterm Fuß. Klasse. Ich denke an die Ziel-Zeit, ich muss schneller werden. Und so laufe ich nun mit den nassen Füßen einfach weiter in der Mitte der Wege, immer mittendurch, egal was kommt, wie tief der Schlamm auch ist. Es folgen weitere Steigungen und dann ist der VP endlich erreicht. Der Punkt liegt läufer-gerecht auf einem Hügel, nur über tiefste Matsche erreichbar. Es ist eine halb-flüssige, zähe Brühe, die meine Knöchel umspielt. Ich mache zwei Fotos, drehe mich und schon ist das Gleichgewicht futsch. Ich liege mit der rechten Seite tief im Matsch. Mon Dieu!

Noch 1 km bis zum Verpflegungspunkt

Ein Blick zur Uhr. 8:50 Std., immerhin noch 25 Minuten vor dem Cut Off. Das hätte ich nicht erwartet. Die Kamera abspülen, die Handschuhe wegpacken, etwas trinken und Essen. Käse. Es (der Matsch) knirscht zwischen den Zähnen. Weiter! 

Wieder 12 Kilometer bis zum nächsten VP. Auf Asphalt durch einen Ort, wie herrlich kann ich hier laufen. Schon bald rechts ab in den Wald. Schlamm. Das Teufelchen zerrt weiter an meinen Schuhen und lässt sie nur mit heftigen Schmatzern frei. Wieder balanciere ich, wild mit den Armen rudernd, durch die Botanik. Irgendwann hoffe ich, dass ich am nächsten VP die Sollzeit überschreite und aus dem Rennen genommen werde. Ich kann nicht mehr. Auf der anderen Seite soll es heute mein 300. Marathon / Ultra werden. Genau jetzt laufen meine Lauffreunde Marion und Jochen Konradt zu mir auf und motivieren mich durchzuhalten. OK, ich hänge mich dran. Gemeinsam erreichen wir nach 11:07 Std. den letzten VP. 

Noch 3,8 km bis zum Turm

Noch 11 (oder 12?) Kilometer bis zum Ziel und dafür 1:35 Std. Zeit. Ist das mit sooo müden Beinen machbar? Wir versuchen es gemeinsam. Endlich geht es hinunter zur Seine. Noch 7 Kilometer. Der Wald liegt hinter uns, flache Uferwege vor uns. Immer wieder motivieren wir uns zu laufen. Kurze Gehpausen dürfen sein. Jochen gibt immer an, wie weit es noch ist. Mir geht es deutlich besser. Noch 5 Kilometer. Der unbeleuchtete Eiffelturm taucht in der Ferne auf. Das motiviert. Noch 3,8 Km. Der Turm ist nun beleuchtet. Noch 2 km. Wir kommen näher, noch einmal auf die andere Seineseite, laufen, weiterlaufen, noch 1 Kilometer. Brücke, zurück auf die richtige Seine-Seite. Wir können es schaffen. Blöde wäre, wenn wir eine Minute zu langsam wären, dann hätten wir 80 Kilometer quasi in den Sand (Matsch) gesetzt. Jochens Uhr ist längst im Ziel. Wir aber nicht!

Dann sind wir endlich am Turm, direkt vor uns ragt er 324 Meter in den trüben Himmel. Noch nicht freuen. Das Ziel ist oben. 

Die Helferin lässt uns bei rot über die Straße. Danke! Wird es noch reichen? Bauzaun. Mist! Der Eiffelturm ist Baustelle, wir hetzen noch um den halben Turm herum. Der Einweiser zeigt uns den Treppen-Aufgang zum Turm. Jetzt haben wir es doch geschafft, oder? Noch fast 8 Minuten. Gut, dass ich vorher nicht wusste, dass die erste Plattform mit dem Ziel rund 60 Meter hoch liegt. Es sind also noch rund 340 Treppenstufen bis zum Ziel. Mon Dieu!

Wir sind nicht alleine, jetzt haben sich viele Finisher verbündet und kraxeln die Stufen artig in einer Polonaise hinauf. Wir frieren, denn der eisige Wind pfeift durch den Turm. Endlich, die allerletzte Stufe, die Plattform, links herum auf dem roten Teppich zum Ziel, zu den Zeitmessmatten. Die Uhr zeigt 00:57 Uhr an. Wir sind etwa 2,5 Minuten vor Ziel-Schluss da. 12:42 Minuten und einige Sekunden waren wir unterwegs durch Matsch und Schlamm. Wir haben uns gequält, wir haben es gewollt, das Finish auf dem Turm. Und, ja, wir haben es geschafft. Freude pur. 

Schnell die Medaille und das Finisher-Shirt abholen, und raus aus dem Eiswind. Wir genießen die „Talfahrt“ per Aufzug. Verabschiedung, Tschüss, äh Bonne Nuit!

Jochen und Marion mit Medaille
Diese Schuhe haben fertig

2.198 am Start, 1.711 Läufer im Ziel, 487 DNF!!! (22,2 % DNF)

1.601. Uwe Laig      12:42:23    26. Veteranen 3 (>60 Jahre) (32 im Ziel, 24 DNF!)

Alles zur Veranstaltung: https://www.ecotrailparis.com

X 1648 Westfälischer Frieden

Projekt. Von 1644 bis 1648 verhandelten die Parteien über eine Beendigung des 30 jährigen Krieges. Das katholische Lager befand sich in Münster, die Abgesandten der evangelischen Parteien trafen sich in Osnabrück. Zweimal in der Woche pendelten die Boten zwischen Osnabrück und Münster. Zeitweise fanden auch Verhandlungen in Lengerich statt. Der westfälische Friede wurde dann 1648 im Rathaus in Münster geschlossen. Dieser ehemalige Weg ist heute als etwa 78 Kilometer langer Wanderweg X 1648 ausgeschildert.

X 1648 zeitweise parallel mit dem Jakobsweg

Dieser Weg führt direkt an unserem Haus vorbei. So ist die Idee naheliegend, diesen Weg von Lengerich aus nach Münster über etwa 50 Kilometer zu laufen. Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Bahnhof in Lengerich. Über die Bahnhofstraße führt der Lauf zur Stadtkirche in Lengerich, wo wir auf den Wanderweg X1648 treffen. Neben dem Torhaus „Römer“ ist an einem Fachwerkhaus eine Hinweistafel auf den Westfälischen Frieden angebracht. Ab hier folgen wir dem gut ausgeschilderten Wanderweg Richtung Münster. Der Wanderweg führt über Nebenstraßen und vorbei an historischen Gebäuden und über landschaftlich reizvolle Wege. In Münster endet der Weg nach rund 50 Kilometern am dortigen Rathaus am Prinzipalmarkt. Bis zum Hauptbahnhof sind es etwa 1000 Meter. Von dort fahren die RB 66 und der RE 2 alle 30 Minuten nach Lengerich.