Brochterbeck-Marathon

Übersicht

Streckenbeschreibung

Start: Wanderparkplatz Bocktal in Tecklenburg-Brochterbeck. Navi: Im Bocketal 12, 49545 Tecklenburg. Dies ist die Anschrift des Campingplatzes. Der Wanderparkplatz befindet sich auf der anderen Straßenseite.

Start/Ziel am Wetterpilz, dieser wird jede Runde umlaufen

Strecke:

A: Ein 9,3 Kilometer langer Rundkurs mit 225 Höhenmetern, der 3 mal zu durchlaufen ist. 

B: Ein 7,4 Kilometer langer Rundkurs mit 200 Höhenmetern, der 2 mal zu durchlaufen ist.

Somit rund 43 Kilometer und etwa 1.075 Höhenmeter insgesamt.

Anstieg zum Dreikaiserstuhl

Streckenbeschreibung: Start am Wetterpilz. Vom Parkplatz aus dem Wanderweg Dreikaiserstuhl nach rechts entlang des Trimm-Dich-Pfades folgen. Danach aufwärts. Die Felsen sind bereits zu sehen. Erst leicht, später steinig mit einigen Treppen. Oben am nächsten Wetterpilz scharf links ab und auf dem Wanderweg bleiben. Bald links zu den Steinformationen Dreikaiserstuhl. 100 Meter daran entlang. Danach zurück auf breiteren Wanderweg, dem Hermannsweg (H), in östlicher Richtung. Vom Königsstuhl (gelbe Bank), 20 Meter links der Strecke, schöne Sicht ins Bocktal.

Diesem Pfad neben dem Gleis folgen

Bergab, Waldende, Obstbäume und ACHTUNG: VOR den Gleisen rechts auf Pfad abbiegen. Dem Pfad, später Sackgasse (ja, hier geht’s weiter!) entlang am Gleis etwa 800 Meter folgen bis zur Straße Zum Mühlenteich. Links, vorbei an der Kirche und auch am Teich links vorbei, an der Bushaltestelle rechts durch den kleinen Park über die Holzbrücke. Ab hier dem Wanderweg „Brochterbecker Landpartie“ folgen. Über die Straße und nach 50 Metern kurz vor der Gaststätte „Franz“ rechts hinauf.

Brochterbecker Landpartie

Zu den Kalksteinbrüchen mit dem Münsterlandblick gelangt, wer durch die Röhre unter der Landstraße läuft und danach 66 Stufen erklimmt. Dafür belohnt die Aussicht.

Münsterlandblick

Nach 5 Kilometern am P des Modellflugplatzes rechts sehr steil bergab und links dem Wanderweg „Tecklenburger Bergpfad“ folgen, nach 800 Metern wieder links über die Kuppe. Man sieht schon den rot-weißen Bungalow an dem die Strecke gleich auf Asphalt vorbeiführt. Bei km 7 am Schild mit Frosch rechts ab und nun wieder der Brochterbecker Landpartie folgen. Wieder rechts entlang der Bahntrasse bis zum nächsten Schild mit Frosch und den Höhenweg hinauf.

immer schön rechts der Bahn laufen

Links am Waldrand weiter und zu einem anderen Wanderparkplatz im Bocketal. Nun die Straße !VORSICHT! überqueren. Auf dem Radweg rechts halten, nach den Schienen sofort links ab. Durch die Senke und hinauf zum Schild „Trimm-Dich-Pfad“ und zurück zum Parkplatz. Der Wetterpilz mit Bänken ist Bestandteil der Strecke und muss in jeder Runde umlaufen werden.

letzter Anstieg, 20 Meter weiter rechts halten und zurück zum Startpunkt

Die Runden 4 + 5: Bis Km 5 identisch. Am Modellflugplatz jedoch LINKS abbiegen und der Brochterbecker Landpartie folgen. Die Schleife der langen Strecke von Km 5 bis Km 7 entfällt somit.

Komoot 9,35 km: Komoot 

Komoot 7,35 km: https://www.komoot.de/tour/1239400909?ref=wtd

Garmin 9,35km: https://connect.garmin.com/modern/course/95218607

Garmin 7,35km: https://connect.garmin.com/modern/course/95138829

Ballon Ultralauf 65 (von 100) Meilen

1./2.8.2020    Unna              Ballon-Ultratrail     65 Meilen      22° bedeckt, 33° Sonne 25 – 20° Gewitter,  2.8. 22° wolkig, sonnig                                                  

Das Konzept:

Startzeiten

  • Erste Runde 10:00 Uhr        5 Meilen
  • 11:40 Uhr                             10 Meilen
  • 15:00 Uhr                             15
  • 20:00 Uhr                             20
  • 02:40 Uhr                             20 Meilen andersherum
  • 09:20 Uhr                             15
  • 14:20 Uhr                             10
  • Letzte Runde 17:40 Uhr      5

Besonderheiten

  • Es findet nicht nur ein Lauf statt, sondern direkt 8 Läufe!
  • Für jeden ist etwas dabei – Für Laufanfänger sind die 5 und 10 Meilen Runden bestens geeignet, erfahrene Läufer können sich auf die 15 und 20 Meilen Strecken wagen und die ambitionierten unter euch, kombinieren mehrere Runden zu einer großen Tagesstrecke.
  • Jede Runde wird gemeinsam zu den ausgeschriebenen Startzeiten gestartet.
  • Jede Runde kann aber im individuellen Tempo gelaufen werden. Die Mindestlaufgeschwindigkeit beträgt 4,83km/h bzw. 12:26min/km
  • Je schneller ihr eine Runde absolviert, desto mehr Pause habt ihr bis zum Start der nächsten Runde
  • Ihr könnt die 5 Meilen in 50 Minuten laufen und habt so 50 Minuten Pause bis zum nächsten Start, oder ihr lasst es gemütlich angehen und braucht und dürft weniger Pause machen.
  • Genauso könnt ihr bei der 20 Meilen Runde locker 200 Minuten Pause rauslaufen – müsst ihr aber nicht
  • Durch die gemeinsamen Pausen kommt es zu einem tollen Miteinander!

Strecken

  • Gesamt: 104,41 Meilen // 168,04 Kilometer Strecke
  • Die schnelle Holzrunde – 5 Meilen / 8,29km – 54 Höhenmeter – 100 Minuten Zeit
  • Die Hier-Wache-Ich-Runde – 10 Meilen / 16,04km – 108 Höhenmeter – 1 VP, 1 WS – 200 Minuten Zeit
  • Die Feuer und Eis Runde – 15 Meilen / 25,99km – 122 Höhenmeter – 1 VP, 2 WS – 300 Minuten Zeit
  • Die Königsrunde – 20 Meilen / 33,7km – 381 Höhenmeter – 2 VP’s, 2 WS – 400 Minuten Zeit

Das Abenteuer beginnt! Mein Konzept: Mit Ute und Martina laufen

Ich reise früh an und bin um 8:10 Uhr vor Ort. Auf Nachfrage erhalte ich Zufahrt zur Vereinswiese, wo gezeltet werden darf. Viele andere waren schon viel eher dort.

Beim Abholen der Startnummer treffe ich viele Bekannte. Martina, Utes Laufkollegin ist bereits dort und auch Judith, die mir erzählt, dass sie gestern geheiratet hat und heute mit ihrem Mann Reimund die ersten 5 Meilen im Hochzeitsoutfit laufen wird. Ute kommt spät und hat „auswärts“ geparkt. Sie holt ihre Lauf-Utensilien und ihr Zelt. Beim Aufbau stellen wir fest, dass ihr Sohn das Zelt nach dem letzten spätpubertären Gebrauch wohl nicht ganz fehlerfrei und leicht beschädigt zusammengepackt hatte. Irgendwie fehlt eine Stange und eine andere hängt locker herab. Aber es steht dann doch, nur der Eingang macht einen sehr traurigen Eindruck. Zum Glück soll es ja trocken bleiben.

Vor dem 5 Meilenlauf, schon mit Laufschuhen
die Holzrunde – und hopp!

10 Uhr Start zur ersten Etappe über 5 Meilen. Eine kurzweilige Strecke, oft durch den Wald mit Hindernissen. Zeitweise auch querwaldein. Das machst Spaß. Ute hält wieder an jeder Butterblume und sorgt damit für ein gemütliches Tempo. Die 5 Meilen sind schnell vorbei. In 40 Minuten erfolgt der nächste Start. Zeit für ein Getränk und 3 TUC.

133 TN im Ziel über 8,29 Kilometer und 54 Höhenmeter. 106. Uwe Laig          59:49

11:40 Uhr 10 Meilen-Runde, „Hier wache ich“-Runde

Diese 10 Meilen sind auch wieder abwechslungsreich. Noch immer ist es bedeckt aber sehr schwül. Schon nach wenigen Minuten tropft der Schweiß von der Stirn.

alle 8 Km ein unbemannter VP

Heute erreichen wir den schönen Teich von der anderen Seite. Die Schwäne beobachten genau, ob sich jemand dem Nachwuchs zu sehr nähert. Im Wald ist es sehr schön und entspannend. Dann doch ein Regenschauer. Nicht schön fürs Zelt und die Stühle, die der Nachbar aber auf den Kopf gestellt hat. Danke! Ute strahlt mit den Sonnenblumen um die Wette. Zurück im Ziel bin ich nach 2:05:11 Stunden. Duschen werde ich erst nach den 15 Meilen. Noch stinke ich nicht! Oder?

130 TN im Ziel über 16,04 Kilometer und 108 Höhenmeter. 97. Uwe Laig            2:05:11

Wieder trinken, essen, klönen, dann geht es wieder los. Es gibt immer eine kurze Ansprache des Organisators, danach 9, 8, 7…. und los.

15 Uhr: 15 Meilen-Runde rotFeuer und Eis RundeDie Hitzige

Die 15 Meilen-Runde wird gestartet. Meine Beine sind nicht mehr frisch, obwohl ich doch erst 24 Kilometer gelaufen bin. Es ist nun schwülwarm und drückend. Zuerst noch durch den Wald. Vorbei an Hindernissen. Das macht Spaß! Es geht auf Straßen und langen Schotterwegen dahin. So richtig kommt kein Spaß auf.

durchs Unterholz

Mal kommt ein Bach, dann ein Rabe, ein landendes Segelflugzeug. Die Sonne kommt durch. Über 30°! Gehpausen sind unsere passende Antwort. Irgendwann kommen wir nach Kamen in die City. Und richtig, da ist sie, die Eisdiele! Feuer und Eis – Runde. Diese Etappe trägt ihren Namen zu recht. 

Eiszeit bei 33°

Für jeden eine Kugel, für mich 2! Ich kann nicht so schnell lecken, wie das Eis schmilzt und mir an den Fingern herunterläuft. Wir marschieren zu fünft schleckend durch Kamen. Da die Serviette sich bereits mit dem Eishörnchen vermählt hat, kommen die letzten 3 Zentimeter in den Mülleimer. Martina klagt über klebrige Finger und Sonnencreme in den Augen. Ihr kann man es wirklich schwer recht machen. Auch kein Friedhof in Sicht, nicht für Martina, sondern für eine Wasserzapfstelle zur Lösung des Klebeproblems. Wir starten wieder und laufen so etliche hundert Meter. Wieder Pause. Wieder loslaufen, bis Ute eine Blume sieht und fotografieren muss. Jede Pause ist wertvoll. Auch Fördertürme versprechen Pausen! Wieder Asphalt und wieder Schotterradwege. Ätzend. Ein Stein lädt ein! PAUSE!

Pausenstein

Der VP ist leergetrunken; aber gerade als wir ankommen, kommt ein Helfer per Rad mit einem frischen Kanister Wasser. Wieder Pause, weil ich das Rad halten muss! Gut so! Und weiter, wir müssen weiter. Nur noch drei Kilometer sage ich. Noch fünf antwortet Martina! Beim Briefing erzählte Jan-Philipp, dass diese Strecke 26 statt 24 Kilometer lang ist, damit man danach 50 km voll hat. Scheibe! Auf diese Info hätte ich gerne verzichtet. 

Industriekultur

Zähne zusammenbeißen, und weiter. Irgendwann, gefühlt zwei Stunden später endlich das Ziel. Ich bin platt, als ob ich gerade einen Marathon gelaufen wäre. Obwohl ich Hitze gut haben kann, das war heftig. Utes Mann und Sohn sind gekommen, um zu sehen wie es ihr geht. Gefühlt wohl besser als mir. Ich mag gar nicht an den nächsten Start denken. Oh, und Utes Zelt sieht nun viel besser aus! Die beiden haben das Gestänge getauscht, und siehe da!

Duschzelt, getrennt für M + W

Erst einmal ein kaltes Erdinger Alkoholfrei. Das zischt! Essen mag ich nichts! Duschen mag ich sehr. Das tut so gut. Die Duschzelte sind mit großen Fenstern ausgestattet, damit man rausgucken kann. Ich dusche nackt neben Martina, die auch ihren Bikini vergessen hat. So what! Nun greife ich doch zu diesen Nudeln in grüner Soße. Schmeckt gesund! Und Erdnüsse, und Kuchen, und Salzstangen, und Schokolade; Cola und Bier sowieso.

106 TN über 25,99 Kilometer und 122 Höhenmeter im Ziel: 65. Uwe Laig            3:33:12 

20 Uhr 20 Meilen-RundeDie KönigsrundeDie Gewittrige

19:45 Uhr, JP macht wieder seine Sprüche, erklärt uns, dass dieses Jahr die astreiche Passage gegen eine astreine getauscht wird. Wiederholungstäter scheinen zu wissen, was er meint. Mir egal, ich laufe, wohin mich die orangen Pfeile führen werden. Frank Albrecht erläutert mir kurz worauf ich achten soll: Bei km 10 von der Höhe ein schöner Blick zurück und später bei km 16 oder so VOR der Straße links rein in den Wald. OK! Ich werde meine Demenzsituation testen.

Los geht es. Ich schätze auf 5 Stunden für die 33,7 Kilometer. Den Radweg entlang, dann durch Wiesen und Wald langsam ansteigend. Viel schöner als die 15 km Strecke. Martina muss nun richtig kämpfen. Ute und ich laufen voraus, gehen die Steigungen, Martina holt wieder auf. 

Nach dem ersten VP geht es lange den Berg hinauf, nicht richtig steil, für uns aber ein Grund zu wandern. Die Sonne versinkt hinter den Wolken, ein letztes Foto. Es wird bereits dunkel, als wir oben auf der Höhe sind und zurückblicken. Ute macht Fotos im „Nachtmodus“. Auf diesen Fotos sieht man plötzlich mehr als eigentlich da ist. Die blaue Stunde. 

Es wird Nacht Senorita…

Und plötzlich erscheint er, der Mond. Er erhebt sich aus den Wäldern. Seine Farbe ist ockerorange, und um ihn herum sind Schlieren wie leichter Nebel, die seine Leuchtkraft etwas bremsen. Meine Oma meinte, wenn der Mond so aussieht gibt es Regen. Ganz voll ist er auch nicht, da fehlt wohl noch etwas Alkohol. Martina bemerkt die kleine Delle im Mond mit ihren Adleraugen. Ich hätte den Mond als voll durchgehen lassen. Aber sie hat Recht, ganz voll wird er erst am 3.8. um 17:59 Uhr sein.

Sonnenuntergang, noch immer 27°

In der Dämmerung laufen wir über die Felder auf der Höhe, vorbei an einem einsam gelegenen Haus und biegen in den Wald ein. Stopp! Hier ist dunkel, also raus mit den Stirnleuchten. Ich habe meine Leuchte aufgeladen und getestet und sie funktioniert auch prächtig, als „Brustleuchte“! Hätte auch mal das Stirnband testen sollen, jetzt und hier im Dunkeln ein saublödes Unterfangen! Die anderen ziehen von dannen und ich muss erst einmal die Funktionsweise dieser Überkreuz-Konstruktion verstehen. Irgendwann ist es nun so verkürzt, dass es passt. 

Hindernis

Im Dunkeln heißt es doppelt aufpassen, auf Strecke und Pfeile. Dann kommt dort hinten die Straße, die Kreuzung. Da geistern 4 Gestalten mit Lämpchen herum und suchen Markierungen. Dank Frank weiß ich, dass diese 70 Meter zuvor in den Wald führen. Wir rufen und haben bald Überholer, die uns herzlich danken. Es geht durch den Wald, nun steil hinauf, dann wieder eben und bergab, steil bergab. Hier gilt es höllisch aufzupassen, sonst liegt man schnell. 

Irgendwelche Tiere unterhalten sich im Wald, ist schon etwas unheimlich. Landschaftlich muss das hier sehr schön sein, nur, es ist stockdunkel. Der Mond hat sich nun hinter dichteren Wolken versteckt. Eine Straße führt erst eben dann ansteigend zurück. Ja, die Hälfte und etwas mehr sind geschafft. Ich muss mehrfach gähnen. Wiesenwege folgen, dann wieder in den Wald. Fast hätten wir den Pfeil nicht gesehen und wäre falsch gelaufen. Der Pfad hat viele kleine Hindernisse, die zum Stolpern einladen. Wir sind hier zu viert unterwegs und warnen uns. In der Ferne grummelt es. Meine Wetter-App hatte vor 3 Stunden von leichtem Regen mit nur 40%iger Wahrscheinlichkeit gesprochen. Also keine Gefahr!?

Bald kommt auf der Höhe der nächste VP. Das Grummeln kommt deutlich näher. Erste Tropfen fallen. Oma hat recht! Es geht hinab in einen Ort. Ich ziehe die Regenjacke an. Es regnet und das Gewitter kommt näher. Ich kontrolliere die App. Das Gewitter zieht wohl knapp vorbei. Wo vorbei? An Unna! Und wo sind wir? Jetzt? Nicht in Unna!

Auf Sturm folgt Starkregen und Schnee

Entlang der Bahntrasse, es gießt. Wir haben das Tempo erhöht und Martina längst verloren. Ute zählt die Sekunden zwischen Blitz und Donner. 4 Kilometer, 3 Kilometer. Wir durchlaufen klatschnass eine Siedlung als der Wolkenbruch nieder geht. Es rauscht, das Wasser steht auf der Straße, die Dachrinnen fassen das Wasser nicht. Überall platscht und fließt Wasser. Das Licht der Stirnlampe erreicht den Boden nicht mehr! Keine Läufer mehr zu sehen, alle haben wohl einen Schutz gesucht. Ich frage Ute, ob wir uns unterstellen wollen. Sie schaut mich etwas komisch an: „Jetzt nicht mehr!“

Später erfahre ich, dass Michael und Naina es unter eine Heuballenplane geschafft haben. Sie sind trotzdem vom Wind und Wasser erwischt worden. Ute hat ihren Spaß, wir sind klitschnass und lachen und laufen weiter. Das Gewitter ist nur noch 1,5 Kilometer entfernt, die Blitze blenden. Heftiger Donner! Ich habe Schiss, Ute findet das Ganze ein prima Abenteuer. Sie grinst und strahlt übers ganze Gesicht! Ich denke an meine Rente, die ich eigentlich noch erleben möchte.

In einer Bahnunterführung stehen 4 Läufer/innen und warten, wir laufen grüßend vorbei. Jetzt pausieren wäre zu kalt für uns. Ich habe ganz lockere Beine, die laufen wie von selbst. Unglaublich! Ob es das Adrenalin ist? Das Gewitter verzieht sich. Der Regen nimmt ab. Trotz der Nässe haben wir warme Hände und Füße. Das Zeitgefühl ist abhandengekommen. Wir sind wohl bereits in der Geister-Stunde als das Gewitter nochmals loslegt. Utes gute Laune steckt mich an. Wieder wird gezählt, bis 12, also 4 Kilometer, näher kommt es uns nicht, nur der Regen erfrischt uns erneut. Dieser lässt aber nach, als wir dem Stadion näherkommen. An einem Abzweig steht eine 3 mal 5 Meter große und sicherlich bis zu 10 Zentimeter tiefe Pfütze – und verdeckt den Pfeil. Nur gut, dass vor uns ein Läufer ist und uns in die richtige Richtung bringt. Wir hoffen, dass Martina an dieser Stelle auch Glück hat. Nun nur noch den Radweg / alte Eisenbahntrasse entlang. Endlich sind wir Abenteurer im Ziel. Genau mit der Prognosezeit von 5 Stunden. Und mit sicherlich einer guten Platzierung.

64 TN im Ziel über 33,7 Kilometer mit 381 Höhenmetern: 37. Uwe Laig            4:59:49

Schlafen statt laufen!

Da ich beschlossen habe, nun zu pausieren, hole ich mir schnell ein richtiges Veltins und gehe duschen, die Klamotten hatte ich schon am Abend in der Nähe deponiert. Abendessen morgens um 1:30 Uhr. Martina und Ute planen auch die nächsten 20 Meilen zu laufen. Irgendwie sind sie härter als ich. Oder wacher! Dann das Gerücht, dass dieser Lauf wegen Gewitter ausfällt. Ich frage JP, der klar sagt, der Lauf findet statt. Mit Ute und Martina!

Ok, die andern finden das gut, ich mummel mich um 2:40 Uhr in meinen Schlafsack und ärgere mich über die nur 70 Zentimeter schmale Luftmatratze. Bei jedem Umdrehen kann ich fast abstürzen. Warum kann ich nicht einschlafen? Irgendwann war es dann doch so weit. 6:15 Uhr, ich habe den Kaffee auf. Um 6 Uhr war der ältere Radbegleiter von nebenan wieder da und macht Lärm. Max. 3 Stunden gepennt! Dann habe ich mich noch geärgert, dass ich nicht doch noch die 20 km mitgelaufen bin. Zu spät! 

Dann baue ich im Nassen das Zelt ab. War klar, ich mache Schluss. Zu den 15 Meilen habe ich keine Lust. Als ich abfahren will, treffe ich Judith. Sie und Reimund haben sich nachts beim Gewitter abholen lassen, da nichts mehr ging. Kaputt und müde und zu langsam! Sie packen auch ihre Sachen und fahren nach Hause. Tschüß! Gerade als ich auf die Autobahn fahre, kommt im Radio: „An guten Tagen…“ Ich stelle es richtig laut und bin wieder gut drauf.

Der Depp

Um 8 Uhr bin ich zu Hause. Das Zelt zum Trocknen aufgehängt, die Luftmatratze ganz entleert und den Schlafsack gelüftet; und gefrühstückt. Die Müdigkeit ist weg. Was soll ich denn nun den ganzen Tag machen?

Um 11 Uhr habe ich nachgesehen, wann der 10er startet. 50 Meilen sind nur 82 Kilometer, echt wenig für 2 Tage. Und wenn ich noch etwas dazu laufe, kann ich über 100 Kilometer kommen, so viel hat man nicht oft auf dem Tacho. Und, falls Martina und Ute noch laufen, kann ich sie unterstützen! Meine Frau besucht eine Bekannte und ich hinterlasse einen Zettel: „Bin Laufen, bis heute Abend!“ Zurück in Unna. Ankunft 12:35 Uhr. Enttäuschung, kein Zelt, kein GT Auto. Sehr Schade! Ute und Martina sind fort. Ok, ich tausche mich den anderen Bekannten aus. Wenige (21) sind in der Nacht die zweite 20 km Runde gelaufen. Jetzt kommen die 15 Meilen-Läufer ins Ziel. Mit viel Applaus. Nur ein Läufer trägt die Schärpe „100 Meilen Aspirant.“  

Aushang der vorläufigen Gesamtliste. Ute und Martina führen die Frauenwertung an. Auch noch nach dem 15 Meilen-Lauf! Ob sie das wissen? Wohl kaum, sonst wären sie noch hier. Oder? Man, das ist sehr schade!!! 13:30 Uhr, ich bekomme eine WhatsApp-Nachricht von Susi: „Du bist ein DEPP! Warum bist du denn nicht in Unna geblieben!?“ Recht hat sie!

14:20 Uhr 10 Meilen-Runde Die Schnelle

Ich bin wieder mit dabei und von den Kollegen super aufgenommen. Mehrere Läufer haben wohl die 15 Meilen-Runde geschwänzt. Vor dem Start müssen wir singen, üben für das Finale. Und wer bereits > = 50 Meilen hat, der darf seinen Fußabdruck aufhängen. Ich muss nicht jede Idee gut finden und singen kann ich auch nicht! 

die ersten Mauken hängen

Die Runde von gestern nun anders herum. Was ich noch weiß, ist das Reitturnier und andere Kleinigkeiten. Es sieht doch anders aus. Auch beim zweiten Lauf dieser Runde, kann ich nicht erkennen, warum sie „Die hier wache ich Runde“ heißt. Kein Hund, keine Katze, keine Maus!

Ich laufe mit einem jüngeren Kollegen aus Cuxhaven. Hinter uns sind zwei weitere Läufer. Sie unterhalten sich, wie lange sie bereits laufen. 2 Jahre, 5 Jahre und mein Mitläufer: 4 Jahre. Auf ihre Frage, meine Antwort: 35 Jahre. Antwortet der Cuxhavener, das ist ja länger als ich alt bin. So isses wohl! Es geht vorbei am Förderturm und die Schwäne sind auch wieder da. Das Tempo ist gut, die Beine auch. So komme ich deutlich schneller als gestern ins Ziel. 

63 TN über 16,04 Kilometer und 108 Höhenmeter im Ziel: 26. Uwe Laig            1:52:44

wie wahr!

17:40 Uhr 5 Meilen SchlussrundeHolzrunde

Mit einem frischen T-Shirt warte ich auf den letzten Start. 90 Minuten sind lang! Aber ich kläre schon mal zu Hause ab, dass der Depp heute für Döner und Pizza sorgen wird. In 2021 muss ich die Lauftaktik überdenken, so wie dieses Jahr ist es nicht gut! 65 Meilen sind gut, aber da muss mehr gehen!

Über diese letzte Runde gibt es wenig zu sagen. Außer, dass ich erst Probleme mit Strava habe und ich meinen Luftballon bereits nach einem Kilometer an einem Brombeerstrauch zerlege. Meine Beine sind nicht mehr locker. Im Wald haut es mich fast hin. Erst laufe ich mit Detlev und Rosa, später überhole ich noch Michael Ziemba.

Nach dem Zieleinlauf dusche ich schnell. Insgesamt bin ich mit meiner Leistung > 100 Kilometer nun doch gut zufrieden.

60 TN im Ziel über 8,29 Kilometer und 54 Höhenmeter 33. Uwe Laig            59:10

153 TN insgesamt an diesen beiden Tagen

26. Uwe Laig.   65 Meilen, 108,35 km, 827 Höhenmeter 14:29:52 Stunden       1. M60 (6)

Ute und Martina belegen mit 70 Meilen die Plätze 2 und 3 bei den Frauen und die Plätze 14 und 16 gesamt!!! Glückwunsch!

Gegen 20 Uhr bin ich zurück in Lengerich, schnell die Sportsachen auf die Leine gehängt und ab zur Dönerbude.Ich gönne mir eine Pizza Diabolo, lecker, einen Döner für Susi. So geht ein aufregendes Laufwochenende zu Ende.

JP hat schon die Pläne für 2021 fertig und wird sie uns bald mitteilen. Ich bin gespannt, was er sich noch einfallen lässt!?