Osterlaufserie 2024

Über Etappe 4 berichtet Ute Karklis

177 Kilometer in 4 Etappen von Porta Westfalica nach Hörstel stehen dieses Jahr auf meinem Laufzettel. Drei Etappen und 130 Kilometer liegen bereits hinter uns Etappen-Läufern. Von 8 Gestarteten sind noch 7 im Rennen. Dazu gesellen sich jeden Tag Einzeletappenläufer.

Heute am Ostermontag treffen wir uns im Ziel in Hörstel-Bevergern und bilden Fahrgemeinschaften zum Start in Mettingen. 

Start im Dauerregen

Um 8:05 Uhr machen wir noch schnell ein Gruppenfoto (im Dauerregen), wenig später starten 12 Teilnehmer zur finalen Etappe. Drei Läufe und 130 Kilometer liegen seit Karfreitag bereits hinter mir, meine Beine sind noch erstaunlich fit. „Vorsicht Krötenwanderung“ steht auf dem Schild, ob wir gemeint sind? Es geht über einige Hügel und Waldwege, die alle sehr nass, tief und rutschig sind.

Gestern Abend wurden die Osterfeuer entzündet. Kaum standen diese so richtig in Flammen, entschloss sich Petrus, dem munteren Treiben ein Ende zu bereiten. Eine Gewitterfront zog mit Blitz und Donner und Starkregen über das Tecklenburger Land. 15 Liter waren über Nacht pro Quadratmeter gefallen, was wir heute unter und in den Schuhen deutlich spüren.

Tiefste Matsche

Dazu plästert es weiterhin heftig, wie es der Wetterbericht für den Vormittag leider richtig prognostiziert hat. Die Strecke folgt dem Töddenweg, ein Weitwanderweg, der der Route der Wanderkaufleute im Mittelalter Richtung Holland folgt. Nach 17 Kilometern liegen der Wald hinter und der Mittellandkanal vor uns. Bald führen uns Wiesenwege und Nebenstraßen zum Heiligen Meer, einem Moorgebiet, dass seinem Namen heute wirklich alle Ehre macht.

Moorast!

Die Wiesen stehen genauso unter Wasser wie auch die Wege. Augen zu und durch, denke ich mir, es ist sowieso schon alles nass. Auch meine Klamotten sind durchnässt, Regen oder Schweiß, ich weiß es nicht. Der aufkommende Wind macht es nicht besser. Bei km 26,4 steht im Dreistädteeck Hopsten, Ibbenbüren und Recke eine Schutzhütte. Hier hat Uwe einen Verpflegungsstand aufgebaut und zusätzlich einige Jacken und diverse Funktionswäsche zum Wechsel bereitgelegt. Wunderbar! Ich greife zu einem langärmeligen Unterhemd, tausche nass gegen trocken. Leider kann ich mich gar nicht bei ihm bedanken, denn er fährt gerade zwei Läufer (Aufgabe) zum Ziel. 

Verpflegungshütte

Gestärkt mache ich mich auf die letzten 19,8 Kilometer. Hans Würl ist an meiner Seite und gemeinsam laufen wir nun die teils langen Geraden und spornen uns gegenseitig an. In Bevergern folgen wir ein Stück dem Dortmund-Ems-Kanal, passieren eine große Schleuse und gelangen in den Huckberg.


Höhlenausgang

Eine letzte Steigung zur Hexenhöhle. 20 Meter lang und nur 1,50 Meter hoch! Mit Stirnlampe von Hans und mit eingezogenem Kopf durchforschen wir die Höhle. Danach 30 Meter die Böschung hinauf zum Wanderweg krabbeln und mit Genuss noch 400 Meter gemeinsam mit Hans hinab zum Ziel schweben. Geschafft! 4 Etappen, 177 Kilometer und 3.100 Höhenmeter liegen hinter uns.

Finisher

Als ich etwas später im trockenen Auto sitze und nach Hause fahre, denke ich, dass morgen leider keine Etappe mehr ansteht. Lust hätte ich schon. Nun heißt es warten bis zum Herbst, wenn der Moselsteig und der Hermannsweg als Etappenlauf anstehen. (Ute)