Lengerich Ultratrail

Start und Ziel nahe beim Gemptturm

Zweimal 23 Km mit je 475 HM auf Uwes Trainingsstrecken (Wege, Pfade, Trails) in/um Lengerich und Tecklenburg

Ein Lauf mit einigen Highlights (2 x 23 km)

Ausgangspunkt ist am Fuß des 60 Meter hohen Gempt-Schornsteins mit Wasserbehälter. Hiermit sind Start + Ziel weithin sichtbar. Zum Rathausplatz durch den Römer, um die Evangelische Stadtkirche.

Der Römer

Vorbei am Jones Garden zum Canyon, einem aufgelassenen Steinbruchsee. Dessen Wasser ist bei Sonnenschein türkis blau.

Eine von mehreren Stehlen im Jones Garden
Der Canyon – Naturschutzgebiet – nur angucken, nicht betreten!
Königsteiche

Am Stubberg lädt eine Bank zu einer Pause mit Aussicht ein. Es folgt eine Passage durch die Königsteiche und vorbei am Wasserschloss „Haus Marck“.

Zufahrt Haus Marck im Winter

Wald- und Feldwege führen zum ehemaligen Bahnhof von Tecklenburg.

Unterwegs auf dem Hexenpfad / Südhangweg

Hier steil rechts hinauf, wenig später befinden wir uns auf den Hexenpfad. In vielen Schleifen und auf und ab um den Berg in nordwestlicher Richtung.

Felsenhöhle Rolandsgrab

Das Rolandsgrab ist einen kurzen Abstecher wert. Bald wieder hinab zum Waldrand, nur um dann in den heftigen Anstieg zum Heidentempel zu gehen. Bei den Felsen ist es sinnvoll, auch die Hände im Aufstieg zu benutzen.

Felsformation Heidentempel ; es ist hier deutlich steiler als das Foto vermittelt!
Ein Weg für Hexen und Hexer!
Bei guter Sicht ist die Silhouette von Münster zu erkennen (38 km)

Oben auf dem Kamm des Teutoburger Waldes rechts haltend dem Hermannsweg in südöstliche Richtung folgen. Vorbei am Bismarkturm zum Parkplatz Münsterlandblick, wo bei guter Sicht der Blick bis Münster reicht.

Wir verlassen den Marktplatz durch den Torbogen

Weiter gehts durch die Innenstadt von Tecklenburg. Nach dem 2. Torbogen, der Legge, sofort rechts über Treppen hinab. Weiter auf dem Sträßchen bergab, bis bei Hausnummer 24 rechts ein schmaler Weg zum Kurpark abbiegt. Bald über 100 Treppenstufen zur Steinstraße hinauf; weiter hinauf und scharf links abbiegen auf einen Pfad, der als Fliederweg Tecklenburg nördlich umrundet.

auf schmalen Pfaden Richtung Leeden

Vorbei an der Feuerwehr, die Straße überqueren und dem Wanderweg treppauf folgen. Feldrand, Pfade neben der Straße, der Hermannsweg führt vorbei an einem Haus mit nordischen Göttern und einem Hermannsdenkmal im Maßstab 1:10 im Garten.

Wiesenwege zur A1
Hermannsbrücke über die A1

Ein kleiner Umweg über Wiesenwege führt dann zur Hermannsbrücke, die in luftiger Höhe von etwa 30 Metern über die A1 führt. Hinauf zum Lusthäuschen, von dem nur noch die Fundamente zu sehen sind.

Diese Bezeichnung verspricht (leider) mehr als sie hält

Nun absteigend und über Wiesen- und Waldwege zum Gut Stapenhorst. Hinauf zum Kammweg (Hermannsweg), links halten. Es folgt eine Schutzhütte mit Aussicht auf Lengerich und das Münsterland. Das Ziel, der Gemptturm, ist bereits klar zu erkennen. Der Jakobsweg wir tangiert.

Jakobsweg-Muschel
Winter kann so schön sein!

Weiter über einen Wanderparkplatz und eine Straße durch den Wald zu einem Steinbruch. Nun rechts hinab und wieder rechts hinein in den Wald. Hinab zum alten jüdischen Friedhof von Lengerich.

Jüdischer Friedhof in der Abenddämmerung

Wenig später verlassen wir den Wald. Noch etwa 1 Km durch Lengerich zum Turm. Die Hauptstraße bitte an der Fußgängerampel überqueren. Der Turm ist von hier bereits zu sehen.

Start/Ziel

Streckenbeschaffenheit: Landschaftslauf! Es sind hier viele kleinere Wege, Pfade und Trails verbunden. Zeitweise auch Asphaltpassagen und ein Abschnitt durch die Altstadt von Tecklenburg. Immer mit dem Ziel: Schnell wieder weg vom Teer! Im Winter und nach Regenfällen können einige Stellen matschig und glatt sein. Wanderwege, die uns ein Stück begleiten: Canyon-Blick, Hexenpfad, Südhangweg, Hermannsweg, A1, A2, Tecklenburger Bergpfad, Herkensteine, Gießkannenweg, Canyon-Tour.

Nr. 500 Steinbruch-Ultramarathon

Ähnliche Formationen bilden im Herbst auch die Kraniche!

Frei nach Mao: Der lange Marsch!

Ute Karklis lädt ein zum 2. Steinbruch-Marathon. Im November! Bei der Streckenkontrolle stellt sie fest, dass der Weg am Rand des Steinbruchs glitschig ist und schräg hängend verläuft. Mit Pech rutscht man den halben, steilen Wald hinab. Ute reagiert und legt die Strecke um, sicher ist sicher. Am Vortag informiert sie alle Teilnehmer und liefert gleich den angepassten Track mit. Nun laufen wir den geplanten Rückweg auch als Hinweg.

Feines Geläuf

Am Sonntag treffen sich nur 6 Unentwegte am Startort Wanderparkplatz. Es gab leider einige Abmeldungen. 8:00 Uhr. Nun geht es los. Wir sechs Starter verabreden, die erste Runde gemeinsam zu laufen, um die Strecke kennenzulernen. Die erste Sensation ist ein Auto, das komplett demoliert im Wald neben der Strecke liegt. Da war wohl jemand zu schnell in dieser Kurve. Der Wagen ist leer, es ist auch wohl bereits ein Abschleppdienst informiert.

Gänsemarsch im Nieselregen

Es nieselt leicht aus tiefhängenden Nebelwolken. Der Weg ist ein beständiges Auf und Ab. Am Anstieg beobachtet uns ein Rindvieh auf der Weide argwöhnisch, hält aber Abstand. Hinein in den Wald. Ute hat die Strecke mit rund 100 Flatterbändern gekennzeichnet. Auch ohne Track ist ein Verlaufen undenkbar.

es fehlt nur die Sonne!

Die Strecke ist teilweise sehr matschig. Entsprechend vorsichtig wird gelaufen. Bergauf ist es steil, bergab ist rutschig; mir ist bald klar, dass das heute ein ganz langer Lauf wird, zeitlich gesehen! Wir marschieren die nächste Steigung hinauf und auch die Wege zwischen den Wiesen sind derart matschig, dass es auch mit Trailschuhen eine Kunst ist, sich nicht flachzulegen. Immer wieder schlittert einer von uns auf einem Bein durch den cremigen Dreck. Mannomann!

Wunderschöner Weg

Zurück auf der Straße kann ich endlich einmal wieder unbeschwert laufen. Aber auch nur 400 Meter. Dann rechts ab, vorbei an der Schranke und wieder hinauf. Der Leberblümchenweg ist neu. Statt die Straße (wie im Vorjahr) zu laufen, nehmen wir diese sehr schöne Umleitung. Die paar Höhenmetern extra können uns nun auch nicht mehr erschüttern! Zurück am Parkplatz zeigt die Uhr für die erste Runde 11,75 Kilometer und 340 Höhenmeter bei einem Zeitverbrauch von gut 2 Stunden. Alter Schwede!

Novemberstimmung

Da wir nun jeder für sich laufen werden, übergibt mir Gerd die Urkunde zum 500. Marathon und mehr, natürlich vorbehaltlich, dass ich diesen Lauf auch finishe. Einige Fotos, die Gerd dann heute Abend an die Redaktion des 100MC senden wird.

Kuchen mit Wunderkerzen und 500er Tasche
Ehrenurkundenübergabe
keine Fernsicht!

Zweite Runde. Ich laufe die Straße hinab, dann rechts und ab dem bald beginnenden Feldweg ist wieder marschieren angesagt. Überhaupt, dass ist heute ein ganz langer Marsch. Mehr marschieren als laufen! Mir kommt „Der Lange Marsch“ von Mao in den Sinn. Dieser Marsch ist der zentrale Heldenmythos der Kommunistischen Partei Chinas. Am bekanntesten ist der Lange Marsch von 1934/1935 der Armeegruppe der KP Chinas, die in 370 Tagen 12.500 Kilometer zurücklegte . Mao Zedong gelang es während dieses Marsches seine Macht in der Partei zu festigen. Für viele der 90.000 Soldaten waren die täglichen 34 Kilometer zu viel, nur 10% erreichten ihr Ziel. (Quelle: Wikipedia).

Bergab, Matsche, jeder Tritt muss sitzen!

Nun gut, wir laufen heute einmalig etwa 47 Kilometer, da sollte es nicht zu vielen Ausfällen kommen. Wir sind noch auf dem Hinweg in Runde 2, da kommt uns ein schneller Läufer bereits entgegen. Er informiert uns über Probleme im Knie und dass er nach der dritten Runde aufhören wird. Schade, doch ein Ausfall. Allerdings wird Christian es überleben! Nach Ende der Runde zeigt die Uhr bereits 4:06 Stunden. Das kann ja heiter werden! Schnell überschlage ich, wann es dunkel wird; bis 17 Uhr sollten wir es dann doch schaffen!

Ute demonstriert die Technik, mit der man die Matsche gekonnt bezwingt!

Dritte Runde. Irgendwelche Spaßvögel haben die Flatterbänder entfernt und zum Teil neu (falsch) aufgehängt. Ute tippt auf Hundehalter. Egal, inzwischen kennen wir die Strecke. Ende der dritten Runde (6:14 h) sind sind vier der fünf Verbliebenen wieder zusammen am Parkplatz / der Verpflegung. Und Gerd tobt auch schon heran! Wer hätte das gedacht? Wir warten und verabreden, diesen Lauf gemeinsam zu beenden. Ich wusste gar nicht, dass Lars so langsam laufen kann!

Gestalten im Nebel

Dann hat Ute die glorreiche Idee, dieses Mal die Runde am Steinbruch entlang zu wählen. Sie ist gleich lang, nur etwa 40 Höhenmeter schwerer. Wir stimmen ab. Gerd ist einstimmig dagegen, als er von zusätzlichen Steigungen hört. Wir anderen machen uns auf die Socken zum Steinbruch. Immerhin heißt der Lauf ja auch so! Wir marschieren nun noch länger. Noch höher hinaus.

Da ist er, der Namensgeber

Der schmale Weg ist gar nicht so matschig wie befürchtet, das liegt vermutlich daran, dass sich hier niemand entlang traut. Eher ein Pfad für Vierbeiner wie Rehe oder Wildschweine.

Den Gehberg schleichen wir hinab

Wieder zurück auf der heutigen Originalstrecke treffen wir Gerd wieder. „Kölle Alaaf!“ hallt es durch den Wald. Auf dem Weg zum Ziel sammeln wir die verbliebenen Flatterbänder ein. Das dauert, da Ute es mit Doppelknoten doch etwas zu gut gemeint hat. Da braucht man lange Fingernägel! Dann hat auch dieses Lauf-Abenteuer ein Ende.

Abstieg Richtung Ziel

Gemeinsam in 8:26:36 h (5 erste Plätze!) im Ziel. 47 Kilometer und 1.463 Höhenmeter zeigt Garmin an! Echt krass! Nun habe ich den 500. Marathon gefinisht. Meine Gratulanten erhalten einen (oder zwei) Schluck Sekt und der geschenkte Kuchen (Martina, lecker!) wird auch verputzt, nachdem ich die Wunderkerzen entfernt habe. An dieser Stelle: Herzlichen Dank den heutigen Mitläufern aber auch allen Gratulanten, die sich später auf anderen Wegen gemeldet haben!!! Und danke an Ute für diese „leichte“ Strecke zum Jubiläum! PS: Gerd lief heute seinen 850.!

Danke Ute für diese kreative Idee – und die mit „läufergerechter“ Nahrung gefüllte Tasche!

11.11. Kölle Alaaf!

Ein Marathon zum Start der Karnevals-Session 2021

Hinweis für alle Hundehalter sowie andere Passanten auf der Laufstrecke

Gerd hat mich informiert, dass er in Köln starten wird. Ein besonderer Lauf, also bin ich mit dabei. Gerd fährt! Dann habe ich die Chance später ein Kölsch zu genießen. Bereits um 9:40 Uhr sind wir vor Ort. Nach der Kontrolle (2G) erhalten wir unsere Startnummern. Es sind nur 50 Teilnehmer zugelassen.

Bis 11:11 Uhr ist noch Zeit. Wir schauen uns die Umkleiden, den Startort und die ersten 500 Meter der Strecke an.

Ein überaus netter Helfer in voller Montur. Er schließt uns die Umkleiden auf und zu. Damit nichts wegkommt! Danke!
Die wichtigsten Utensilien heute: Startnummern und Kölsch!
Viele Läufer sind kostümiert

Die Teilnehmer treffen ein. Viele sind verkleidet. Alle sind gut drauf. Ich treffe hier einige Bekannte wieder, die ich lange nicht gesehen habe, Jürgen aus Duisburg, Rainer aus Münster und viele andere.

Jürgen (Pirat) macht Gerd vor, wie Verkleidung geht!

Dann wird es Zeit und pünktlich um 11:11 Uhr: „Kölle Alaaf“ erfolgt der Start. Erst eine Wendepunktstrecke von 1215 Metern dann geht es auf die Strecke von 2.732 Metern, die 15 Mal zu durchlaufen ist.

Der Nebel lichtet sich und wabert in Schwaden umher, der See taucht auf

Es ist neblig und kalt. Der Nebel zieht hoch und in Runde 2 kann ich ein paar Bilder vom See machen. In Runde drei kommt so langsam die Sonne durch. 

Bei aktuell 2° habe ich auch keinen Badebedarf!

Gerd ist heute gut drauf und läuft richtig gut und fix. Bei Kilometer 7 kommt meine Schätzung auf eine Zeit von 5:05 Stunden. Bei Km 10 sogar 5:00 Stunden. Kilometer 14,1 passieren wir bei 1:40:00 Stunden! Gerd setzt sich das Ziel, bis Halbmarathon so weiter zu machen. Ab Km 19 werden wir etwas langsamer, doch bei Halbmarathon zeigt die Uhr gute 2:28:49 Stunden. 

Die Sonne macht den Unterschied

Gerd reicht es nun und schickt mich weg. Ok, ich laufe weiter und mache nun Fotos vom See in der Sonne. Bei Kilometer 30 sehe ich, dass es noch unter 5 Stunden gehen wird. Meine Beine sind gut, ich lasse sie laufen. Bald überhole ich Gerd. Am Start und Ziel gibt es den Knipser, der mir (und allen anderen) nach jeder Runde ein Loch in die Startnummer knipst. Noch drei Runden sagt er mir. 8,2 Kilometer. Ok, es läuft, (es ist mein 7. Marathon in 11 Tagen) ich überhole nun noch einige wandernde Kollegen. Angetrieben durch das Kölsch, dass ich die letzten Runden genieße, laufe ich in für mich guter Zeit von 4:55 Stunden ins Ziel. 

Dezenter Hinweis am Sportplatz in Lebensgröße auf die lebenswichtigen örtlichen Getränke!
Eine schöne Medaille als Finisher MMXXI ist der Lohn

Entspannt kann ich duschen, denn Gerd kommt erst etwas später in, für ihn sehr guten, 5:37 Stunden ins Ziel. Es ist eine schöne kleine Veranstaltung, mit guter Versorgung und sehr netten Helfern! Und, 15 Runden sind irgendwann auch absolviert.

6.11. Sollingquerbeet

Wenn sich früh morgens am Solling die Sonne zeigt, geht es bald querbeet!

Statt Sollingquerung nun Sollingquerbeet

Auf Grund der Corona-Krise wird auf die traditionelle Busfahrt verzichtet und ein Lauf mit Start und Ziel in Dassel angeboten. Die Strecke soll etwa 50 km lang sein und etwa gleich schwer sein wie der alte Lauf. 100 Teilnehmer sind zugelassen.

Letzte Informationen

Nach einer Nacht im Gästehaus mit einem (für mich) überdimensionierten Frühstücksangebot checke ich (2G) ein und erhalte meine Startnummer 145. Etwa die Hälfte aller Teilnehmer kenne ich, eine große Lauffamilie. Noch einige Gespräche, dann ist es soweit. Kurzes Briefing durch Arién Walgers und pünktlich um 8 Uhr erfolgt der Start.

Immer schön bergauf
Hinein in den Solling

Raus aus Dassel, einen Feldweg hoch, ein letztes Haus und ich tauche in den Solling ein. Erst zwei Kilometer gelaufen und schon viertletzter! Nun gut, also möglichst dranbleiben und den anderen folgen. Der Pfeil zeigt leicht nach rechts, vor mir biegt alles in diesen matschigen Weg ein und ich folge artig. Es ist kein Weg sondern eine Spur von Fahrzeugen die Bäume gefällt oder abtransportiert haben. Nicht zu laufen.

Abenteuerlich

Überall tiefe Pfützen und reichlich Äste, die einfach liegen gelassen wurden. Es ist abenteuerlich. Nach etwa 400 Metern endet diese Schikane. Auf dem breiten Querweg halten sich alle links auch ohne dass hier ein Pfeil zu sehen ist. Bergauf erscheint auch mir richtig.

unklare Streckenführung (weil ab vom Weg!)

800 Meter später: Großes Rätselraten! Die Strecke gabelt sich. Aus beiden Wegen kommen die Läufer zurück. Keinerlei Pfeile, wir sind falsch. Was ist richtig? Hinten auf der Startnummer ist eine Notfall-Handynummer genannt: Es meldet sich, die Mailbox! Klasse. Diskussion. Dem linken Weg weiter folgen? Oder zurück? Das Handy! Arién meldet sich. Wir sind falsch. Zurück zum letzten Pfeil, dort hätten wir nicht abbiegen sollen.

zurück, marsch, marsch!

Das heißt, auch wieder durch diesen wilden Weg zurück. Sylvia ist auch mit dabei, sie hadert mit sich und dem Verlaufen. Endlich zurück auf der richtigen Strecke. Sylvia, Frank und ich sind nun am Ende des Feldes. Rund 30 Minuten haben wir hier nutzlos verdaddelt. Es geht bergauf, wir laufen und gehen und sehen bald niemanden mehr. Der nächste Pfeil zeigt nach rechts. Wir laufen nach rechts. Am nächsten Abzweig wieder keine Markierung. Frank meint: „Neben dem Pfeil auf dem Karton am Busch gab es auch noch einen Kreidepfeil am Boden, der wies nach links!“ Scheibe! Wieder falsch! Sylvia mault: „Um 17 Uhr ist es dunkel, ich sehe nachts nicht gut und eine Lampe habe ich auch nicht dabei!“ Wir drehen nicht um, denn der Weg macht nun einen großen Bogen nach links. Wir laufen weiter, kommen nach einem Kilometer auf die richtige Strecke. Puh! Hier wartet bereits ein Helfer mit PKW und einem Kasten Fruchtsäfte auf uns. Unsere Rettung!

Es gibt auch schöne Wege im Solling!

Nun haben wir bereits mehr als vier Extrakilometer auf der Uhr. Mindestens! Ich nehme es sportlich positiv, nun haben wir später so einiges zu erzählen und vier Kilomater mehr machen uns Ultras nicht wirklich viel aus. Ich rechne unser Zeit hoch. Wenn wir uns nicht nochmals verlaufen, sind wir spätesten um 16:30 Uhr im Ziel. Das beruhigt Sylvia (etwas). Frank passt nun höllisch auf die roten Pfeile am Boden auf. Endlich erreichen wir den ersten VP, der bei etwa Km 8 stehen sollte. Strava sagt, dass ich bereits 13,7 Km gelaufen habe. Erst einmal stärken. Wenig später Startnummernkontrolle, ja wir sind die letzten; ein Kollege ist umgeknickt und musste aufgeben, wie wir hören.

Startnummernkontrolle, damit keiner verloren geht!

Gerade haben wir uns an die schönen, breite Forstwege gewöhnt, da müssen wir rechts ab in den matschigen Weg. Dieser führt landschaftlich überaus reizvoll durch ein Moorgebiet. Überall Wasser und Tümpel – auch auf der Strecke. Wieder kommen wir nur langsam voran, schlagen uns rechts und links durch die Büsche. Alter Schwede!

Moorgebiet
Auch die Wildschweine meiden diese Pilze!

Danach geht es bergab, immer leicht bergab, sehr schön zu laufen. Nur rollen lassen, 3 Kilometer lang. Fester Schotter, keine Matsche. Unten tauchen die ersten Häuser von Sievershausen auf. Scharf rechts ab zum 2. VP. Wie bei allen VPs: Herzlicher Empfang, gute Stimmung, super Verpflegung!

Gute Stimmung, nette Leute, reichlich Verpflegung!

Wieder bergauf. Der Wagen vom DRK, der uns immer auf den Fersen ist, kann hier nicht hoch. Wir haben unsere Ruhe. Der mobile Streckenposten weist uns einmal mehr den Weg. Richtig, in die Matsche. Wieder hüpfen wir von rechts nach links und nutzen auch den Wald neben der Strecke, kommen kaum vorwärts.

Und Hopp, Sylvia
Idyllisch!

An einem Waldweg stehen Wanderwegschilder, wir laufen Richtung Lakenteich. Auf schmalen Pfaden umrunden wir anschließend diesen versteckten See, um kurz danach auf die ursprüngliche Strecke Richtung Dassel zu gelangen. Neue Hochrechnung: 16 Uhr müssten wir schaffen können.

Glashütte

Hier befindet sich eine Stelle, wo sich früher eine Glashütte befunden hat. Dieses Bodendenkmal zeigt eine Waldglashütte. Im Mittelalter wurde Glas hier hergestellt, wobei sich die Glashütte im Wald befand, also direkt am benötigten Rohstoff. Wenn der Wald gerodet war, zogen die Glasmacher weiter. Da es nicht nur einen Glasmacher im Solling gab, ist verständlich, dass es hier im 13 und 16 Jahrhundert eine Waldknappheit gab. Wenn man hier heute durch den tiefen Wald läuft, kaum vorstellbar. Dass sich die jahrhundertealten Erfahrungen der Glasherstellung bis heute in der Region gehalten haben, zeigt zum Beispiel das Werk Sollingglas in Derental am Solling.

Frank verweigert den Aufstieg

Diese lange Steigung kenne ich noch, sie wird bald unterbrochen vom 3. VP. Hier erwarten uns auch die Helfer vom DRK bereits. Lange können wir uns nicht aufhalten, denn Frank ist bereits wieder auf der Piste. Die nächsten Kilometer immer bergauf, dann ein Umweg und noch weiter bergauf. Aber irgendwann beginnt das Gefälle doch und wir rennen am Aussichtsturm vorbei Richtung Tal.

Einmal mehr ein Umweg!

Kurz vor Neuhaus am Solling ist der schöne Trail gesperrt, vermutlich ist die Brücke marode. Es folgt ein ordentlicher Umweg. Ein Läufer kommt uns etwas verzweifelt entgegen, er hat die Runde absolviert und irgendwie den Ausgang nicht gefunden. Wir schaffen es problemlos, da mir die Streckenführung noch gut in Erinnerung ist. Eine feine Steigung im Wald, vorbei an der Jugendherberge zum nächsten VP.

Umleitung
Gute Stimmung am VP

Es gibt alles und noch viel mehr, ein halber Becher Sekt und ein Stück Kuchen zum Abschluss und weiter Richtung Hochmoor Mecklenbruch. Herrlich führt die Strecke über den Bohlenweg vorbei an Tümpeln und einem Vogelbeobachtungsturm.

Ohne Steg kein Weiterkommen

Als wir die Planken verlassen und auf den Forstweg einbiegen, wartet bereits das DRK auf uns, um wieder die Verfolgung aufzunehmen. Die nächsten 6 Kilometer sind etwas eintönig, immer rechts der Berg, links das Tal. Bogen für Bogen laufen wir so. Irgendwann taucht vor uns ein Läufer auf. Wir nehmen Witterung auf! Ja, wir holen ihn ein und geben die rote Laterne sowie die DRK Betreuung gerne weiter. Es folgen die bekannten Sprüche, die uns Läufer aufheitern sollen.

Stimmt!

Endlich kommen wir zum letzten VP. Eine ehemalige Mitläuferin versorgt uns. Frank A. ist auch da und genießt in Ruhe ein Bier. Eine gute Idee.

die Würstchen sind schon alle

Wir müssen weiter, denn Frank D. ist bereits wieder entschwunden. Nun sind wir eine Viererbande mit zwei Franks. Wir überholen einen weiteren Läufer. Vorbei an der Himmelsleiter.

Herrlich herbstlich bergab

Es folgt eine neue Streckenführung. Gefühlt ein Umweg. Am Stadion werden wir dann von einer Girls-Gruppe mit Tamtam begrüßt. Noch 200 Meter im Stadion und wir sind im Ziel. Ein Blick zur Uhr zeigt: 8:12 Stunden, 57,5 Kilometer und 1.040 Höhenmeter. 16 Uhr haben wir dann doch nicht geschafft. Dafür gab es zu viele „Zugaben“. Deutlich mehr Sollingquerbeet als uns versprochen wurde! Die gemeisterte Streckenlänge lag sehr individuell zwischen 54 und 58,5 Kilometern!

Ein besonderer Lauf geht mit viel Tamtam zu Ende